Berlin behauptet sich als Fintech-Hauptstadt trotz Investitionsrückgang

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Die deutsche Start-up-Landschaft begegnet derzeit einer merklichen Zurückhaltung seitens der Kapitalgeber, besonders stark betroffen scheinen auch die Gründer in Berlin. Doch gerade für das Segment der Finanztechnologie-Unternehmen bleibt die Bundeshauptstadt ein Magnet, wie aus einer aktuellen Untersuchung der Investitionsbank Berlin (IBB) hervorgeht. Mit 160 aktiven Fintech-Start-ups im vergangenen Jahr, so die Analyse, überflügelte Berlin sehenswert andere große deutsche Städte wie Frankfurt, München und Hamburg. Zu den profilierten Vertretern der Berliner Szene zählen beispielsweise die digitalen Leuchttürme N26 sowie das Insurtech-Unternehmen Wefox. Insgesamt verzeichnen die genannten Firmen nach Angaben der IBB eine beeindruckende Mitarbeiterzahl von über 13 000. Die Finanzierungslandschaft zeigt allerdings Ermüdungserscheinungen. Das frische Kapital für innovative Unternehmen hat dem Bericht zufolge im Vergleich zum Vorjahr von mehr als zehn Milliarden Euro auf 2,6 Milliarden Euro nachgelassen. Spezifisch für Berliner Fintech-Unternehmen verzeichnet man ein Investitionsvolumen von 343 Millionen Euro, das sich auf beinahe 60 Finanzierungsrunden verteilte. Dabei liegen konkrete Vergleichsdaten für das Jahr 2021 nicht vor, aber der Trend zeige auch hier unmissverständlich eine rückläufige Dynamik. Die digitale Wirtschaft Berlins genoss lange eine starke Aufwärtsentwicklung. Im Zeitraum von 2008 bis 2022 entstanden laut IBB Bericht rund 105 000 neue Jobs in diesem Sektor. Alleine im Jahr 2022 fanden mehr als 16 000 Menschen in der Digitalwirtschaft der Hauptstadt Beschäftigung. Wie sich diese Entwicklung im letzten Jahr fortsetzte, bleibt vorerst offen, da die IBB-Daten nur bis zum Jahr 2022 reichen.