Berichtssaison dominiert die Märkte: Analysten skeptisch gegenüber weiterem Wachstum

  • Die Berichtssaison dominiert die Märkte, Analysten sehen kein neues Wachstum.
  • Technologieaktien bleiben zentral, während Zinssenkungsdebatten die globalen Märkte beeinflussen.

Eulerpool News·

Obwohl die Aufmerksamkeit in dieser Woche auch auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) gerichtet ist, liegt der Hauptfokus der Investoren auf der laufenden Berichtssaison. Dabei erwarten Analysten keinen neuen Impuls für die Märkte. Eine Veränderung der Leitzinsen in der Eurozone erscheint derzeit unwahrscheinlich. Nach der Senkung des Einlagensatzes im Juni von 4,00 Prozent auf 3,75 Prozent, wird die EZB ihren Leitzins im Juli voraussichtlich nicht erneut senken. Dies begründen Experten mit der weiterhin hohen Kerninflation und den anhaltenden Lohnanstiegen. In den USA hingegen haben jüngste Inflationsdaten die Hoffnung auf Zinssenkungen entfacht, was die Aktienmärkte beflügelte. Alle großen Indizes erreichten neue Allzeithochs, wobei der DAX die Woche mit einem Plus von 1,5 Prozent bei 18.748 Punkten beendete. Am Montagmorgen sank der deutsche Aktienindex allerdings um circa 60 Punkte. Die Berichtssaison in den USA startete mit den Quartalszahlen der großen Banken, die trotz solider Ergebnisse Kursverluste hinnehmen mussten. Dies deutet auf die Notwendigkeit vermehrter positiver Überraschungen hin, um die hohe Bewertung des S&P 500 zu rechtfertigen. Die Commerzbank rechnet für die Unternehmen mit einem Gewinnwachstum von 7 Prozent, wobei die Technologiewerte erneut dominieren dürften. Laut der LBBW könnte der Grund für die häufig übertroffenen Erwartungsschätzungen in einem aktiven Erwartungsmanagement der Unternehmen liegen. Diese senken die Prognosen im Vorfeld, um anschließend leichter überzeugen zu können. So sind die Schätzungen für das letzte Quartal von 53,41 Punkten im Januar auf zuletzt 50,55 Punkte reduziert worden. Zudem könnten Investoren Wachstumsrückgänge bei Blue-Chip-Unternehmen weniger tolerieren, was potenziell Kursabschläge nach sich ziehen könnte. Es wird befürchtet, dass die Rally der Tech-Megacaps aufgrund von Angst vor enttäuschenden Quartalszahlen pausiert. Auch die Commerzbank verweist auf die bereits optimistische Positionierung der Investoren und die hohe Bewertung der US-Aktien. Bekannte US-Unternehmen wie Goldman Sachs, Bank of America, Morgan Stanley, Johnson & Johnson, Netflix und American Express legen in dieser Woche ihre Zahlen vor. In Europa werden Nordea, Richemont, ASML, Rio Tinto, Nokia, BHP Group, Anglo American und Burberry ihre Ergebnisse präsentieren. Den Start der Berichtssaison im DAX macht am Freitag Sartorius. Auch aus technischer Sicht zeigt sich Optimismus für den DAX. Charttechniker Marcel Mußler sieht in dem dynamischen Ausbruch über 18.567 Punkte einen schwungvollen Start in den Sommerswing. Ein Allzeithoch über 18.893 Punkten scheint demnach nur die Pflicht zu sein, während ein weitergehendes Kursziel bei 19.240 Punkten liegt. Ein Unterschreiten des unteren Endes des Aufwärtstrendkanals bei 18.050 Punkten sollte vermieden werden.
EULERPOOL DATA & ANALYTICS

Make smarter decisions faster with the world's premier financial data

Eulerpool Data & Analytics