Befesa kämpft mit schwierigem Marktumfeld: Ertragsdelle trotz Umsatzwachstum

Eulerpool News
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Im Schatten niedriger Zinkpreise und ansteigender Schmelzlöhne musste der Industrie-Recycler Befesa das vergangene Geschäftsjahr mit herben Einbußen in der Ergebnisrechnung abschließen. Trotz eines leichten Anstiegs im Umsatzvolumen zeichnet sich ein spürbarer Dämpfer im operativen Gewinn ab, der die Aktie des Unternehmens vorübergehend auf ein mehrmonatiges Tief drückte. Im Detail konnte Befesa durch Wachstumsimpulse, insbesondere durch die Expansion des Zinkraffineriegeschäfts in den Vereinigten Staaten, die Umsatzerlöse auf nahezu 1,2 Milliarden Euro steigern – ein Plus von vier Prozent. Diese positive Entwicklung wurde allerdings von einer Kombination aus sinkenden Zinkmarktpreisen, anziehenden Schmelzlöhnen und einem Anstieg der Kosten für Kokskohle überschattet, was die Rentabilität deutlich beeinträchtigte. Zwar gelang es dem Konzern, durch eine intensivierte Absicherungsstrategie im Zinkpreismanagement, reduzierte Energiekosten sowie das Realisieren von Synergien einen Teil dieser Lasten abzufedern, doch reichte dies nicht aus, um die Gewinnmarge auf Vorjahresniveau zu halten. Die vorläufigen Bilanzkennzahlen verweisen auf ein um Sondereffekte bereinigtes EBITDA, das mit einem Minus von 15 Prozent auf 182 Millionen Euro zurückgegangen ist – ein Rücksetzer, den Befesa bereits im Herbst antizipiert und sein Gewinnziel dementsprechend angepasst hatte. Noch deutlicher wird die Ertragssituation beim Blick auf das Nettoergebnis, welches mit 58 Millionen Euro nur noch die Hälfte des Vorjahresüberschusses erreichte. In Konsequenz daraus plant der Vorstand, die Dividendenausschüttung zu reduzieren. Optimismus für die Zukunft entfacht jedoch Befesas CEO Javier Molina mit der Aussicht auf eine Erholung im kommenden Jahr. Die Hoffnung ruht darauf, dass die Schwierigkeiten, die das Geschäftsjahr belasteten, an Dringlichkeit verlieren werden. Eine solide Aussage zur Ergebniserwartung ist anscheinend erst nach der Bekanntgabe der endgültigen Jahreszahlen für 2023 im März zu erwarten, wobei dann im April weitere Prognosen basierend auf dem ersten Quartalsergebnis folgen sollen.