Bahnvorstand unter Druck: Politische Zielvorgaben und halbherzige Mittelzuweisung bringen Herausforderungen

  • Der Bahnvorstand kämpft mit hohen politischen Zielsetzungen und unzureichender finanzieller Unterstützung.
  • Die Reform zur gemeinwohlorientierten Neuausrichtung des DB-Konzerns wird als weitgehend oberflächlich kritisiert.

Eulerpool News·

Der Vorstand der Deutschen Bahn steht zweifellos vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Die politischen Vorgaben mit hohen Zielsetzungen stehen einer oft nur halbherzigen finanziellen Ausstattung gegenüber. Dies führt verständlicherweise dazu, dass sich einige Führungspersönlichkeiten der Bahn in eine Position der defensiven Offensive begeben und beispielsweise die Digitalisierung der Sicherungstechnik infrage stellen. Aus der Perspektive der unter Druck stehenden Spitzen des Unternehmens mag dies noch nachvollziehbar erscheinen. Allerdings ist es bemerkenswert, dass der Bund als alleiniger Eigentümer ein solches Verhalten toleriert. Dies wirft ein Licht auf das augenscheinlich mangelnde Interesse der politischen Akteure in Berlin am Bahnverkehr. Es mangelt an dringend notwendigen klaren Ansagen. Die Reform, die dazu führte, dass für das Netz und die Bahnhöfe zuständige Sparten des DB-Konzerns in eine vermeintlich gemeinwohlorientierte Gesellschaft überführt wurden, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als weitgehend kosmetischer Natur. Im Wesentlichen haben sich nur die Namen auf den Klingelschildern geändert, was die Ernsthaftigkeit der politischen Bestrebungen zur Neuausrichtung der Bahn stark infrage stellt.
EULERPOOL DATA & ANALYTICS

Make smarter decisions faster with the world's premier financial data

Eulerpool Data & Analytics