Aufwind für den Euro vor EZB-Entscheid

Eulerpool News
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An den Devisenmärkten zeigte sich heute der Euro im Vorfeld des anstehenden Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank besonders stark. Er kletterte im Verlauf des Handelstags auf ein Hoch, das seit Ende Januar nicht mehr erreicht wurde, und flirtete kurzzeitig mit der Marke von 1,09 US-Dollar. Trotz eines leichten Rückgangs notierte die europäische Gemeinschaftswährung zuletzt nahe dieser Schwelle bei 1,0897 Dollar. Die Europäische Zentralbank fixierte den Referenzkurs etwas darunter auf 1,0874 Dollar, wobei sich hier ein Dollar mit 0,9196 Euro bemessen ließ. Auftrieb erhielt der Euro insbesondere durch eine gestärkte Risikofreudigkeit am Markt, die zu einer Abkehr vom traditionell als sicheren Hafen geltenden Dollar führte. Zusätzlich befeuerten starke Exportdaten aus Deutschland, die auf einen dynamischen Jahresstart hindeuten, die Kursentwicklung der Währung. Thomas Gitzel von der VP Bank kommentierte den Anstieg der deutschen Ausfuhren als ermutigend. Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank, hielt währenddessen die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer aufrecht, als er vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses bestätigte, dass schnelle Zinssenkungen nicht auf der Agenda stünden – eine Linie, die allerdings im Verlauf des Jahres zu einer Lockerung der Geldpolitik führen könnte. Experten wie James Knightley von der ING prognostizieren, dass die Federal Reserve die Zinsen bereits Mitte des Jahres senken könnte, vorausgesetzt, die Wirtschaftsdaten rechtfertigen einen solchen Schritt. Trotz anwachsender Anzeichen für eine Verlangsamung am Arbeitsmarkt, erwarten sie angesichts einer im Allgemeinen robusten US-Wirtschaft einen vorsichtigen Umgang mit Zinsanpassungen.