Aufstieg und Fall: Marjorie Taylor Greene und die Tücken der Parteitreue

Eulerpool News
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Im politisch turbulenten Umfeld rund um Donald Trump zeigt sich erneut, dass Loyalität und Provokation nicht immer zum Ziel führen. Marjorie Taylor Greene, bekannt für ihre Verschwörungstheorien und als treue Anhängerin Trumps im Kongress, erlebte eine krachende Niederlage: Nur zehn Republikaner stützten ihren Vorstoß, den Speaker des Hauses, Mike Johnson, abzusetzen. Dieses Scheitern verdeutlicht die gräberartige Stimmung in ihrer Partei, die sich inzwischen sogar gegen die während ihrer CrossFit-Trainer-Zeit als 'MTG' gelabelte Kongressabgeordnete zu wenden scheint. Innerhalb ihrer eigenen Partei wird die Scharfzüngigkeit von Greene mit Spott und Kritik beantwortet. Die Vorwürfe reichen von Uninformiertheit bis zur Totalvergeudung von Zeit, wie ein hochrangiger Senator befand. Selbst konservative Medien, darunter Fox News und die New York Post, eines der Flaggschiffe von Rupert Murdoch, distanzieren sich mit scharfen Worten und ironischen Darstellungen von der Georgierin. Obwohl MTG sich unermüdlich für Trumps Behauptungen einsetzte – von Wahlbetrug 2020 bis zu den Bemühungen, Joe Biden des Amtes zu entheben – scheint ihre Partei nicht länger bereit, diese Treue zu honorieren, und auch Trump selbst hält sich bedeckt. Während er auf seiner Plattform 'Truth Social' seine Zuneigung versichert, weist er gleichzeitig darauf hin, dass dies nicht der Moment für Spaltung sei. Damit bekräftigt er eine Linie, welche die Parteizentrale für wichtiger hält: die Ansprache moderater Wählerschichten. Zudem scheint Trumps Kalkül, sich von allzu extremer Parteinahme zu distanzieren, Greene persönlich zu treffen. Bei einem Event in Mar-a-Lago wurde sie von Trump ignoriert, und jüngste Zusammenkünfte in seinem Anwesen zur Vizepräsidentschaft schlossen sie ebenfalls aus - ein weiteres Zeichen für ihre schwindende Rolle. Greene steht exemplarisch dafür, wie schnell die politische Wertschätzung im Schatten des ehemaligen Präsidenten schwinden kann. Dort, wo sie einst als Verbündete im Wettstreit gegen Figuren wie Ron DeSantis unverzichtbar schien, wird sie nun zur möglichen Belastung in einem von Trump neu ausgerichteten politischen Umfeld, das vor allem das Augenmerk auf die politische Mitte legt. Es bleibt abzuwarten, ob die einstige Leitfigur der Maga-Fraktion innerhalb der republikanischen Partei eine erneute politische Metamorphose durchlaufen wird oder letztlich in der Bedeutungslosigkeit verschwindet.