ASML erlebt Auftragsdelle – Investoren reagieren verhalten

Eulerpool News
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Der führende niederländische Chipausrüster ASML verzeichnet eine geringere Nachfrage als antizipiert und sieht sich mit einer signifikanten Reduktion des Auftragseingangs im ersten Quartal konfrontiert. Aus dem Firmensitz in Veldhoven erreicht die Investoren ein nachlassendes Bestellvolumen von 3,6 Milliarden Euro – ein Abfall vom vorangegangenen Hoch von nahezu 9,2 Milliarden Euro, und zudem unterhalb der Prognosen der von Bloomberg befragten Analysten, die im Mittel 4,6 Milliarden Euro erwartet hatten. Die Börse reagierte auf diese Nachricht mit einem vorübergehenden Abschwung in der ASML-Aktie, die jedoch ihren anfänglichen Verlust auf 3,7 Prozent eindämmen konnte und somit bei einem Preis von 879,40 Euro verweilte. Nichtsdestotrotz hält das Unternehmen mit circa 360 Milliarden Euro Marktkapitalisierung den Spitzenplatz als wertvollstes Tech-Unternehmen der Eurozone im Blickfeld, direkt hinter dem französischen Modeimperium LVMH. Analysten wie Sandeep Deshpande von JPMorgan zeigen sich trotz des Rückgangs zuversichtlich über die Jahresperformance von ASML, das sich weiterhin auf Kurs für ein erfolgreiches Jahr 2025 befindet. Beim Umsatz verzeichnet ASML ebenfalls einen Dämpfer, wobei dieser mit einem Rückgang um gut ein Fünftel auf nahezu 5,3 Milliarden Euro innerhalb der Bandbreite der Unternehmensprognosen liegt. Für das zweite Quartal werden ein Umsatz zwischen 5,7 und 6,2 Milliarden Euro und eine Bruttomarge zwischen 50 und 51 Prozent angestrebt – Werte, die das erste Quartal zum Teil übertreffen konnten. Peter Wennink, CEO von ASML, beschreibt das Jahr 2024 als Transformationsphase, in der nach Boomjahren und Pandemiebedingter Nachfrage Konsolidierung ansteht. Nichtsdestotrotz plant das Unternehmen Investitionen in Technologie und Kapazitäten, um zukünftige Marktumkehrungen zu meistern. Das positive Echo findet sich auch in der Bestätigung der mittelfristigen Ziele und der stabilen Umsatzprognose für 2024, parallel zu den 27,6 Milliarden Euro des Vorjahres, wieder. Experten wie Sara Russo von Bernstein reagieren trotz der Auftragsdelle verhalten optimistisch und bestätigen das Vertrauen in die Grundkonstitution von ASML, mit einem prognostizierten Wirtschaftsaufschwung in der zweiten Jahreshälfte.