ASML blickt trotz Umsatzsteigerung in zweite Jahreshälfte mit gemischten Gefühlen

  • ASML meldet Umsatzsteigerung und starke Nachfrage trotz Unsicherheiten durch US-Exportkontrollen.
  • US-Handelspolitik und Exportbeschränkungen könnten ASMLs Geschäft in China erheblich belasten.

Eulerpool News·

Der niederländische Chipausrüster ASML verzeichnete im zweiten Quartal eine deutliche Auftragssteigerung und übertraf dabei die Marktschätzungen. Doch trotz dieser positiven Entwicklung könnten die Geschäftsaussichten durch potenzielle Verschärfungen der US-Exportkontrollen für bestimmte Chiptechnologien nach China getrübt werden. Dies könnte darauf abzielen, das Wachstum der chinesischen Halbleiterindustrie zu verlangsamen. An der Amsterdamer Börse Euronext reagierte der Markt verhalten, und der ASML-Aktienkurs fiel bis zum Mittag um 7 Prozent auf 908 Euro. Für das dritte Quartal prognostiziert ASML einen Umsatz zwischen 6,7 und 7,3 Milliarden Euro. Diese Prognose liegt unter den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt etwas optimistischere Zahlen erwartet hatten. Dennoch bleibt der Konzern optimistisch für das Jahr 2025, in dem ein starkes Wachstum erwartet wird. Die Auftragslage stützt diesen Ausblick, insbesondere aufgrund der starken Nachfrage aus China. Branchenexpertin Sara Russo von Bernstein Research bestätigt, dass die wichtigsten Kennzahlen besser als erwartet ausgefallen seien. Auch der Analyst Janardan Menon von Jefferies betonte die positiven Entwicklungen im zweiten Quartal. Im zweiten Quartal erzielte ASML Aufträge im Wert von fast 5,6 Milliarden Euro, ein deutlicher Anstieg gegenüber 3,6 Milliarden im ersten Quartal. Diese Entwicklung wird maßgeblich durch den Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) angetrieben, welcher die Nachfrage nach hochmodernen Chips und somit nach ASMLs Maschinen erhöht. ASML hat ein Monopol auf die Produktion von Maschinen, die die modernsten Halbleiter herstellen, was die anhaltend hohe Nachfrage erklärt. Auch der global größte Chiphersteller TSMC stützt mit seinen starken Ergebnissen die Nachfrage nach ASML-Anlagen. Jedoch belastet die Handelspolitik der USA das Geschäft von ASML in China. Auf Druck der USA haben die Niederlande Anfang des Jahres einige Maschinentypen von ASML von der Ausfuhr nach China ausgeschlossen. Dies könnte etwa 15 Prozent des diesjährigen Umsatzes betreffen. Eine Zunahme der Exporte nach China könnte auch die Beziehungen der USA und den Niederlanden belasten und könnte zu weiteren Verschärfungen der Exportbeschränkungen führen. ASML bleibt mit einer Marktkapitalisierung von rund 385 Milliarden Euro Spitzenreiter im Eurostoxx 50 und das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Eurozone. Auf globaler Ebene wird es lediglich vom dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk übertroffen, der auf einen Börsenwert von rund 580 Milliarden Euro kommt.
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