ASML-Aktie rutscht nach Streichung von Morgan Stanleys 'Top Pick' Liste

  • ASML-Aktie rutscht nach Streichung von Morgan Stanleys 'Top Pick' Liste.
  • Mehrere Herausforderungen im globalen Halbleitermarkt belasten die kurzfristige Performance.

Eulerpool News·

Die Aktien von ASML Holding verzeichneten am Donnerstag einen deutlichen Rückgang, nachdem Morgan Stanley das Wertpapier von seiner renommierten 'Top Pick' Liste für europäische Halbleiterunternehmen entfernte. Für den Nachrichtendienst Investing.com wurde berichtet, dass der Kurs von ASML um 5:42 Uhr (0942 GMT) um 1,6% auf €724,30 gesunken war. Diese Herabstufung, begleitet von einer Anpassung des Kursziels, weckt Bedenken hinsichtlich der kurzfristigen Performance von ASML angesichts verschiedener Herausforderungen im globalen Halbleitermarkt. Morgan Stanleys Entscheidung fiel nach einer umfassenden Neubewertung der Wachstumsperspektiven von ASML. Obwohl das Maklerunternehmen das 'Overweight'-Rating beibehalten hat, wurde das Kursziel von €1.000 auf €925 gesenkt, was die wachsenden Sorgen um ein mögliches Umsatz- und Gewinnwachstumsdefizit in den kommenden Jahren widerspiegelt. 'Wir reduzieren unsere Schätzungen für 2025/26 aufgrund der Kürzungen, die wir als Folge der Investitionsrückgänge bei Intel erwarten. Insgesamt haben wir etwa €600 Mio. eingeplant, da wir von einer solchen Zurückhaltung bei den Ausgaben des großen IDM-Halbleiterherstellers ausgehen', erklärten Analysten von Morgan Stanley. Das zurückgegangene Interesse an ASMLs fortschrittlichen Low NA EUV Systemen, die für die Herstellung von Spitzentechnologie-Halbleitern unverzichtbar sind, verdeutlicht die aktuellen Herausforderungen. Morgan Stanleys Analysten nannten mehrere Risiken, die die Prognose für ASML trüben könnten. Ein Hauptanliegen ist die abnehmende Investitionsbereitschaft von Intel, einem der größten Kunden von ASML, was das Umsatzwachstum des Unternehmens erheblich beeinträchtigen könnte. Zudem gibt es wachsende Bedenken hinsichtlich der Einführung von ASMLs High NA EUV-Systemen, die als nächste Grenze in der Halbleiterproduktion gelten. Während Intel weiterhin an diesen zukunftsweisenden Werkzeugen festhält, erwarten andere große Branchenakteure, wie TSMC, die Bestellung dieser Systeme erst gegen Ende des Jahrzehnts zu tätigen. Dies schafft Unsicherheit bezüglich des Zeitpunkts der Umsatzrealisierung aus diesen Systemen, die für die langfristigen Wachstumspläne von ASML entscheidend sind. Ein weiterer Faktor, der das Geschäft von ASML belastet, ist die Abhängigkeit vom chinesischen Markt, einem wesentlichen Absatzmarkt für das Unternehmen. Einerseits profitiert ASML von Chinas kontinuierlichen Investitionen in die Halbleiterfertigung. Andererseits könnten geopolitische Spannungen zwischen den USA und China, insbesondere bei möglichen weiteren Exportbeschränkungen, Risiken darstellen. Morgan Stanley wies darauf hin, dass neue US-Vorschriften die Umsätze von ASML in China, insbesondere im Bereich des installierten Basismanagements, beeinträchtigen könnten. Neben diesen geopolitischen Risiken sehen sich ASML und die gesamte Halbleiterbranche den zyklischen Faktoren des Marktes ausgesetzt. Das Unternehmen profitierte bisher vom Boom der Nachfrage nach hochentwickelten Chips, etwa für Künstliche Intelligenz und andere Spitzentechnologien. Allerdings warnte Morgan Stanley, dass die Aktie anfällig für Stimmungsumschwünge am Markt ist, besonders angesichts wachsender Sorgen um eine mögliche Nachfrageschwäche nach einem rasanten Expansionszeitraum. Trotz dieser Herausforderungen ist Morgan Stanley langfristig positiv gestimmt gegenüber ASML. 'Wir sehen ASML weiterhin als einen hochkarätigen Akteur im globalen Halbleitermarkt, was sich durch einen wachsenden Auftragsbestand, die Dominanz im kritischen EUV-Lithografiebereich und die Verbesserung der Margen zeigt', erklärten die Analysten. Doch aufgrund einer Neubewertung von Risiken und Chancen passte das Unternehmen seinen Bewertungsansatz an und legte einen niedrigeren Multiplikator an, um den kurzfristigen Schwierigkeiten Rechnung zu tragen. Daraus resultierte eine Absenkung des Kursziels auf €925.
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