Aroundtown erwartet Rückgang des operativen Ergebnisses und setzt Dividende aus

Eulerpool News
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Der börsennotierte Gewerbeimmobilienspezialist Aroundtown steht vor einem Jahr der Herausforderungen. Angesichts des Verkaufs wesentlicher Immobilienportfolios sowie steigender Kreditzinsen prognostiziert das Unternehmen einen Rückgang des operativen Ergebnisses. Dies spiegelt sich auch in dem im Vorjahr verzeichneten Milliardenverlust wider. Die volatile Wirtschaftslage und die Prognoseunsicherheiten haben das Management dazu veranlasst, die Dividendenzahlung auszusetzen – eine Entscheidung, welche die Anleger zu verkraften haben. Ein Lichtblick für die Aktionäre bot jedoch die jüngste Kursentwicklung der Aroundtown-Aktie, die am Mittwoch im MDax eine auffällige Rallye hinlegte. Vom Tagestief bis zum Tageshoch legte sie um rund 23 Prozent zu und erzielte zuletzt eine siebenprozentige Steigerung gegenüber dem Vortag, was sie zu den Spitzenwerten des Index zählen ließ. Der Vorstand erklärte, das operative Ergebnis, ausgedrückt durch die Kennziffer FFO1, werde voraussichtlich zwischen 280 und 310 Millionen Euro liegen, nachdem es bereits im Jahr davor um acht Prozent auf 332 Millionen Euro gesunken war. Die allgemeine Marktlage bedingt, dass Vorhersagen zu künftigen Entwicklungen und deren Einfluss auf Transaktionsmärkte und Immobilienbewertung nur eingeschränkt möglich sind. Dies betrifft ebenso den Verschuldungsgrad sowie die Finanzierungskosten des Unternehmens. Aufgrund dessen strebt das Management weiterhin eine Stärkung der Liquidität und den Schuldenabbau an. Oschrie Massatschi, Vorstandsmitglied bei Aroundtown, ließ verlauten, dass für das kommende Jahr durchaus wieder eine Dividendenzahlung im Raum stehe, wenngleich diese von der Marktstellung abhängig sei. Das Unternehmen bekennt sich zur Anpassung an Marktbedingungen durch den Verkauf von Immobilien, wobei im Vorjahr Veräußerungen im Wert von 1,2 Milliarden Euro getätigt wurden. Diese Immobilien seien durchschnittlich drei Prozent unter Buchwert verkauft worden. Zusätzlich zum Besitzverkauf kaufte Aroundtown Anleihen im Wert von 1,3 Milliarden Euro zu einem Discount zurück, um seine Finanzstruktur zu stärken. Die liquiden Mittel und weitere finanzielle Ressourcen werden laut Unternehmensführung ausreichen, um anstehende Schuldfälligkeiten bis Mitte 2026 zu decken. Gleichzeitig wirft das Management einen vorsorglichen Blick auf die Verbindlichkeiten der darauffolgenden Jahre. Aroundtown plant weitere Immobilienverkäufe und schließt Bankfinanzierungen zur Tilgung künftiger Fälligkeiten nicht aus. Der Verkauf der Immobilien führte bereits im vergangenen Jahr zu einem Rückgang der Nettomieteinnahmen um zwei Prozent auf 1,19 Milliarden Euro. Darüber hinaus verschärfte sich die Ergebnissituation dramatisch: Die Abwertung des Immobilienportfolios mündete in einen Nettoverlust von 2,4 Milliarden Euro, gegenüber 457 Millionen Euro im Vorjahr. Eine Wertminderung der Immobilien von etwa elf Prozent war Teil dieser Entwicklung. Massatschi rechnet allerdings in diesem Jahr mit einer weniger starken Abwertung und spekuliert auf mögliche Zinssenkungen im Jahresverlauf, die sich positiv auf die Immobilienbewertungen auswirken könnten.