Anhaltende geopolitische Sorgen drücken die Stimmung an den Börsen

Eulerpool News
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Die Verunsicherung an den Finanzmärkten nimmt weiter zu: Nach Berichten über ein mutmaßliches israelisches Militärmanöver im Iran verzeichneten deutsche Aktienindizes am Freitag Verluste. Der Dax schloss mit einem Rückgang von 0,56 Prozent, während sich sein Wochenminus auf 1,1 Prozent summierte – der dritte Wochenverlust in Reihe. Auch der MDax zeigte sich geschwächt und verlor 0,76 Prozent. Die angespannte Lage zwischen Israel und Iran schlug sich in den Medien nieder. Laut der "New York Times" soll Israel am frühen Freitag auf einen Großangriff vom vergangenen Wochenende mit einer Vergeltungsaktion im Iran reagiert haben; die Quelle der Zeitung waren zwei israelische und drei iranische, nicht namentlich genannte Regierungsmitarbeiter. Der Dax befindet sich nach einem Rekordhoch Anfang des Monats nun um viereinhalb Prozent geschwächt im Abwärtstrend, wobei auch die wichtige 50-Tage-Linie nicht mehr als Unterstützung fungiert. Der Chefanalyst Marco Valli der Bank Unicredit sieht in der aktuellen Marktlage Gründe zur Vorsicht und rät Anlegern von neuen Aktienengagements ab, bis sich der Markt stabilisiert hat. Unter den einzelnen Aktienwerten fielen die Vorzugsaktien von Sartorius um weitere 2,6 Prozent, nachdem bereits enttäuschende Quartalszahlen für Bewegung gesorgt hatten. Auch Befesa konnte dem negativen Trend nicht entkommen und verlor 5,7 Prozent aufgrund einer kritischen Einschätzung durch Morgan Stanley. Der Technologiesektor verzeichnete ebenfalls Verluste. Infineon und Aixtron büßten nach Aussagen des weltweit größten Chipherstellers TSMC, der schwächere Branchenerwartungen prognostizierte, an Wert ein. Im Gegensatz dazu konnte Süss Microtec dank einer Kaufempfehlung durch Stifel einen Gewinn von 6,5 Prozent verbuchen. Blick auf internationale Märkte zeigte einen moderaten Zuwachs im Dow Jones Industrial, während die Nasdaq Verluste hinnehmen musste. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 gab ebenfalls nach, anders als der Cac 40 in Frankreich, der sich stabil hielt und der FTSE 100 in Großbritannien, der gar Zuwächse verbuchen konnte. Im Währungshandel notierte der Euro gegenüber dem US-Dollar nach Börsenschluss bei 1,0660, geringfügig schwächer als der Referenzkurs der EZB von 1,0653. Die Rendite am Rentenmarkt stieg leicht, während der Bund-Future kaum verändert bei 131,12 Punkten lag.