Amazon trotzt E-Commerce-Krise: Starker Fokus auf Cloud und KI

  • Amazon erlebt Kursrückgänge und enttäuschende Umsatzergebnisse im zweiten Quartal 2024.
  • Starker Fokus auf Cloud-Computing und KI stärkt Amazons Marktposition trotz E-Commerce-Herausforderungen.

Eulerpool News·

Amazons Aktie hat in den vergangenen 30 Tagen eine deutliche Abkühlung erlebt und um 19,1% nachgegeben. Damit liegt der Kursrückgang des E-Commerce-Giganten deutlich über den 15,3% und 7,4% Rückgängen der Zacks Internet-Commerce Industrie und des S&P 500. Hauptursache dieser Entwicklung sind die enttäuschenden Umsatzergebnisse des zweiten Quartals 2024, die hinter den Erwartungen zurückblieben. Trotz starker Zuwächse bei Amazon Prime und den Beziehungen zu Drittanbietern, sowie einer beschleunigten Online-Shop-Entwicklung, drückten negative Währungseffekte und veränderte Konsumausgaben auf die Ergebnisse. Für das dritte Quartal 2024 prognostiziert Amazon schwächere Umsatzzahlen und erwartet Nettoverkäufe zwischen 154 und 158,5 Milliarden US-Dollar, was unter der bisherigen Prognose vom 1. August liegt. Konsumenten bevorzugen zunehmend günstigere Produkte und meiden teure Käufe, was Amazons Umsatzwachstum belastet. Die derzeitigen makroökonomischen Herausforderungen, hohe Inflation und nationale Ereignisse wie die bevorstehende Präsidentschaftswahl tragen zu dieser Zurückhaltung bei. Trotz Sorgen im Einzelhandelsbereich bleibt Amazon Marktführer im boomenden Cloud-Computing-Sektor dank seiner starken Amazon Web Services (AWS). Im zweiten Quartal 2024 stiegen die AWS-Umsätze um 19% auf 26,3 Milliarden US-Dollar und trugen mit 18% zu den Nettoverkäufen bei. AWS profitiert erheblich von der zunehmenden Nutzung und Innovation im Bereich generative KI. Zu den jüngsten KI-Innovationen von AWS zählen maßgeschneiderte Modellimporte, Modellbewertung und Sicherheitsvorkehrungen, die die Entwicklung fortschrittlicher KI-Anwendungen erleichtern. Bedrock, AWS's Angebot für nahtlose Integration von KI-Modellen, verzeichnet eine starke Nachfrage, was durch Partnerschaften mit führenden AI-Unternehmen wie AI21 Labs, Anthropic, Cohere und Meta unterstrichen wird. Die Kooperation von AWS mit NVIDIA zur Einbindung der Blackwell GPU Plattform wird die Bearbeitung rechenintensiver KI-Modelle beschleunigen. Bedeutende Kunden wie Exscientia, SAP und CrowdStrike setzen verstärkt auf AWS' KI-Fähigkeiten, um Innovationen zu fördern und ihre Kosten zu senken. Diese starken Partnerschaften und die Einführung der Amazon Q KI-Assistenz, die u. a. bei der Programmerstellung hilft, sichern AWS weiterhin eine dominierende Position im Cloud-Markt. Die Umsatzschätzungen für AWS liegen für 2024 bei 106,6 Milliarden US-Dollar, was ein Wachstum von 17,4% bedeutet. Für Langzeitinvestoren bleibt Amazon trotz der aktuellen Herausforderungen eine attraktive Option. Der Fokus auf KI, das wachsende Netz an Rechenzentren und die starke Produktpalette bieten vielversprechende Wachstumschancen. Allerdings sollten Neu-Investoren auf günstigere Einstiegspunkte warten, um das hohe Bewertungsniveau zu vermeiden. Aktuell wird Amazon mit einem Zacks Rank #3 (Halten) bewertet.
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