Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit: Erste Schritte, aber Handlungsbedarf bleibt

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Die Bundesregierung hat ihre Ziele bekräftigt, bis zum Jahr 2030 die Wohnungs- und Obdachlosigkeit in Deutschland zu besiegen. Geleitet von Bauministerin Klara Geywitz wurde der Aktionsplan "Gemeinsam für ein Zuhause" verabschiedet, welcher den Startschuss für notwendige Maßnahmen darstellen soll. Trotz der guten Intentionen wurde allerdings Kritik laut: Vertreter der Betroffenen vermissen im Plan konkrete Lösungsvorschläge und monieren die fehlenden zusätzlichen Bundesmittel für die ambitionierte Zielsetzung. Die Herausforderung ist beträchtlich, wie ein Blick auf die Zahlen zeigt: 607.000 Menschen waren im Laufe des Jahres 2022 in irgendeiner Form von Wohnungslosigkeit betroffen. Der aktuelle Zustand wiederholt sich insbesondere in Großstädten, wo die Wohnungsknappheit besonders ausgeprägt ist. Die Betroffenen, darunter sowohl Inländer als auch Zuwanderer und Flüchtlinge, sind oft gesundheitlich stark belastet und erfahren erhebliche Schwierigkeiten, einen Arzt sowie eine neue Wohnung zu finden. Die Ursachen für Wohnungsverlust sind vielfältig: Mietschulden, Trennungen, Partnerschaftsgewalt und vieles mehr. Der Bericht des Autors und ehemaligen Wohnungslosen Dominik Bloh gibt uns dabei Einblick in die rauen Bedingungen dieses Lebensumstandes. Der von der SPD, den Grünen und der FDP gefasste Koalitionsbeschluss zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu intensivieren und neue Wohnungsbauförderungen zu prüfen. Zusätzlich soll das Wohngeld erhöht und einem breiteren Personenkreis zugänglich gemacht werden. Auch der bessere Zugang zur Krankenversicherung und die Möglichkeit des kostenlosen WLANs stehen auf dem Plan. Doch die Verbände fordern mehr: Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe und der Mieterbund sehen insbesondere Bedarf für Mietrechtsanpassungen und soziale Maßnahmen zur Schaffung von Wohnraum. Von der Immobilienwirtschaft hingegen wird vor zu strikten Mietrechtsregelungen gewarnt, stattdessen plädiert sie für die Förderung des Neubaus beziehungsweise der Schaffung neuer Wohnungen. Die vereinten Stimmen zeigen: Der Aktionsplan ist ein Anfang, aber es bleibt noch ein langer Weg zur Lösung des Problems der Wohnungslosigkeit in Deutschland.