Aktienmärkte verlieren an Schwung

Eulerpool News
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Die Aussagen des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell sorgen für Unsicherheit und belasten Europas Aktienmärkte. Powell hat die Entscheidung über weitere Zinserhöhungen offen gelassen und damit den Anlegern 'Salz in die zinspolitische Wunde gestreut', so Analyst Christian Henke. Dieser Dämpfer wirkt sich negativ auf die derzeitige November-Rally aus. Der EuroStoxx 50 beendete den Handel mit einem Verlust von 0,75 Prozent bei 4197,36 Punkten, konnte jedoch ein Wochenplus von etwa 0,5 Prozent verbuchen. Der französische Cac 40 verzeichnete einen Rückgang von 0,96 Prozent auf 7045,04 Punkte. Der britische FTSE 100 gab um 1,28 Prozent auf 7360,55 Punkte nach. Neben den Aussagen von Powell belastet auch das Thema Inflation in Europa die Märkte. Die Auswirkungen der Inflation sind noch nicht vollständig absehbar. 'Auch wenn die derzeitige Entspannung der Ölpreise die breiten Inflationstrends dämpfen dürfte, wird der weitere Rückgang, wie in den USA bereits sichtbar, angesichts der anhaltenden Lohnsteigerungen kein Selbstläufer', erklärt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck. Alle Branchen in Europa verzeichneten Verluste mit Ausnahme der Öl- und Gaswerte. Besonders stark betroffen waren die Nahrungs- und Genussmittelwerte, die eigentlich weniger zinsempfindlich sind. Der Spirituosenkonzern Diageo litt unter einem schwächeren Wachstum in Lateinamerika und der Karibik und verzeichnete einen Kurseinbruch von über 12 Prozent. Auch andere Unternehmen der Branche, wie Pernod Ricard mit einem Minus von 5,8 Prozent, waren deutlich im Rückgang. Nicht nur der Absatz von hochprozentigen Getränken schwächelt, auch bei anderen Luxusgütern sind die Verbraucher momentan zurückhaltend. Das Halbjahresergebnis des schweizerischen Luxusgüterherstellers Richemont verfehlte zum Teil deutlich die Erwartungen der Analysten. Besonders das Geschäft mit Luxusuhren war schwächer als erhofft. Selbst das Schmuckgeschäft konnte die Erwartungen nur knapp erfüllen. Die Aktie reagierte empfindlich und sank um 5,2 Prozent. Auch andere Unternehmen des Luxusgütersektors, wie LVMH und Kering, verzeichneten deutliche Verluste. Ebenfalls unter Druck standen die Wasserstoffwerte wie Nel, die einen Rückgang von 7,3 Prozent verzeichneten. Grund hierfür war der enttäuschende Quartalsbericht des US-Brennstoffzellenherstellers Plug Power.