Aktienmärkte reagieren verhalten auf geldpolitische Entspannung und positive Unternehmensnachrichten

Eulerpool News
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Die anhaltenden Hoffnungen auf eine geldpolitische Entspannung haben die Kursrally an den US-Börsen nur bedingt wieder in Schwung gebracht. Während der technologielastige Nasdaq 100 bereits im frühen Handel einen Höchststand seit Anfang 2022 erreichte, konnte er diesen nicht halten und schloss mit einem Gewinn von lediglich 0,15 Prozent. Ähnlich verhielt es sich beim S&P 500, der einen Anstieg von 0,16 Prozent verzeichnete und zuvor den höchsten Stand seit Ende Juli erreichte. Der Leitindex Dow Jones Industrial hinkte mit einem Kursanstieg von lediglich 0,09 Prozent etwas hinterher. Diese Entwicklung spiegelt die bisherigen Jahresbilanzen der drei Börsenbarometer wider. Experten zufolge profitieren die Aktienmärkte von dem Rückgang der US-Anleiherenditen, da die Erwartung besteht, dass die amerikanische Notenbank Fed ihre Geldpolitik abgeschlossen hat und 2024 mit Zinssenkungen beginnen könnte. Bereits am Dienstag hatte Fed-Gouverneur Christopher Waller entsprechende Hoffnungen genährt. Bill Ackman, ein milliardenschwerer Fondsmanager und aktivistischer Investor, geht sogar davon aus, dass die Fed bereits im ersten Quartal die Zinsen senken wird - früher als der Markt vermutet. Auch erfreuliche Unternehmensnachrichten aus der Technologiebranche sorgten für positive Impulse. Workday und Crowdstrike verzeichneten Kursgewinne von 10,3 bzw. 9,9 Prozent im Nasdaq 100. Beide Unternehmen überzeugten mit unerwartet guten Quartalszahlen und erhöhten Jahreszielen. Auch die Aktien von Netapp und Gamestop legten um 16 bzw. 14,4 Prozent zu. Netapp übertraf die Erwartungen der Analysten nicht nur bei seinen Jahreszielen, sondern auch beim Umsatz im abgelaufenen Quartal. Zudem wurde die Zugkraft neuer Produkte und die Stärke bei All-Flash-Lösungen hervorgehoben. Bei Gamestop sorgten offenbar erneut Zocker für eine positive Entwicklung, nachdem sich die Aktien zuvor auf dem niedrigsten Kursniveau seit Februar 2021 eingependelt hatten. Auch einige Unternehmen aus traditionellen Branchen konnten mit positiven Neuigkeiten überzeugen. Foot Locker verzeichnete im letzten Quartal einen nicht so starken Umsatzrückgang wie befürchtet, was zu einem Plus von 15,5 Prozent bei den Aktien führte. Zudem äußerte sich das Unternehmen zuversichtlich bezüglich des laufenden Schlussquartals des Jahres. Die Aktien von General Motors (GM) stiegen um 9,2 Prozent. Nach einem turbulenten Jahr versucht der Autobauer das Vertrauen der Wall Street zurückzugewinnen. Geplant sind ein beschleunigter Aktienrückkauf in Höhe von zehn Milliarden Dollar und eine Dividendenerhöhung um ein Drittel. Ford und Stellantis konnten ebenfalls von dieser Entwicklung profitieren und verzeichneten Kursanstiege von 2,7 bzw. 5,6 Prozent. Hingegen mussten die Aktien von Las Vegas Sands Verluste von 4,5 Prozent hinnehmen, nachdem bekannt wurde, dass der Hauptaktionär des Ressort-Betreibers Papiere im Wert von zwei Milliarden Dollar abstoßen wird. Der Krankenversicherer Unitedhealth konnte die Anleger trotz einer überraschend hohen Umsatzprognose für das kommende Jahr nicht überzeugen. Vor allem die pessimistische Einschätzung des operativen Cashflows sorgte für einen Kursverlust von 0,7 Prozent im Dow. Insgesamt bleibt die Stimmung an den US-Börsen verhalten, jedoch werden die positiven Unternehmensnachrichten und die Hoffnung auf eine geldpolitische Entspannung weiterhin mit Interesse verfolgt.