Aktienmärkte in Europa geben nach Powell-Äußerungen nach

Eulerpool News
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Die europäischen Börsen verzeichneten am Freitag einen Rückgang, nachdem der US-Notenbankpräsident Jerome Powell die Tür für weitere Zinserhöhungen offen gelassen hatte. Dies führte zu Unsicherheiten bei den Anlegern und wirkte sich negativ auf die Aktienmärkte aus. Analysten beschrieben Powells Aussagen als 'empfindlichen Dämpfer für die derzeitige November-Rally'. Der EuroStoxx 50 fiel um 0,82 Prozent auf 4195,94 Punkte. Der französische Cac 40 verringerte sich um ein Prozent auf 7040,49 Punkte, während der britische FTSE 100 um 1,22 Prozent auf 7364,65 Punkte sank. Neben den Aussagen des US-Notenbankpräsidenten belasteten auch das Thema Inflation und die daraus resultierenden Konsequenzen die europäischen Märkte. Experten zufolge wird die Inflation noch lange eine Rolle spielen, auch wenn der aktuelle Rückgang der Ölpreise die breiteren Inflationstrends dämpft. Insbesondere in Bezug auf die anhaltenden Lohnsteigerungen wird erwartet, dass der Rückgang der Inflation nicht von selbst erfolgt. Zinssensible Sektoren wie Immobilien und Technologie verzeichneten erwartungsgemäß Verluste. Jedoch fielen auch die weniger zinsempfindlichen Nahrungs- und Genussmittelwerte stark. Der Spirituosenkonzern Diageo meldete aufgrund nachlassender Geschäfte in Lateinamerika und der Karibik ein schwächeres Wachstum. Die Aktie stürzte um fast elf Prozent ab. Auch andere Unternehmen der Branche, wie Pernod Ricard, verzeichneten Verluste von fünf Prozent. Nicht nur der Absatz von hochprozentigen Getränken läuft schleppend, sondern auch bei anderen Luxusgütern halten sich die Verbraucher zurück. Der Schweizer Luxusgüterhersteller Richemont verfehlte die Erwartungen der Analysten teilweise deutlich in seinem Halbjahresergebnis. Besonders im Geschäft mit Luxusuhren schnitt das Unternehmen schwächer ab als erhofft. Selbst das Schmuckgeschäft, das als margenstark und erfolgreich gilt, erfüllte die Erwartungen nur knapp. Die Aktie reagierte empfindlich und sank um 6,5 Prozent. Auch andere Unternehmen der Branche, wie LVMH und Kering, verzeichneten deutliche Verluste. Gewinne konnten hingegen Ölwerte verzeichnen, die von der Stabilisierung des Ölpreises profitierten. Auch Versicherer erholten sich von den zuletzt schwachen Kursen. Unter den Nebenwerten profitierte Valneva von der Zulassung eines Impfstoffs in den USA. Dagegen gerieten Wasserstoffwerte wie Nel ASA unter Druck und reagierten auf die schwachen Zahlen des US-Brennstoffzellenherstellers Plug Power.