Aixtron lässt Anleger aufatmen: Belebte Nachfrage trotz Abkühlung

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Die Aixtron SE sendet positive Signale an besorgte Investoren. Der Spezialanlagenbauer für die Chipindustrie gab bekannt, dass neue Kunden für Siliziumkarbid (SiC)-Halbleiter gewonnen werden konnten, darunter ein Schwergewicht aus den Top-5-Herstellern. Trotz dieser frohen Botschaft verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang des Auftragseingangs im ersten Quartal, hielt jedoch an seinen Geschäftszielen für das Jahr 2024 fest, bestärkt durch das Vertrauen von Vorstandschef Felix Grawert in die Strategie des Unternehmens. Die Geschäftszahlen des ersten Quartals offenbaren ein gemischtes Bild: Mit einem Auftragsvolumen von etwas mehr als 120 Millionen Euro lag Aixtron rund 14 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Ein größerer Rückgang wurde im Vergleich zum letzten Quartal des Vorjahres festgestellt. 2023 hatte der Konzern noch von einem Boom durch den Ausbau von Chipfabriken profitiert. Der Bedarf an energieeffizienten und temperaturbeständigen Elektronikchips auf SiC-Basis ist insbesondere in der Elektromobilität und bei alternativen Energieträgern hoch. Zusätzlich gewinnen GaN-basierte Hochfrequenzelektronikchips, die bereits in Schnellladegeräten von Smartphones Verwendung finden, zunehmend an Bedeutung. Obwohl der Auftragseingang über alle Endmärkte hinweg als ausgeglichen beschrieben wird, verzeichnet Aixtron starke Nachfragen nach Anlagen zur Herstellung von MicroLED, die mehr als ein Drittel des Auftragseingangs beanspruchten. Dies könnte nach der Streichung eines MicroLED-Projekts beim Kunden AMS-Osram durch das Investorenlager als Aufatmen interpretiert werden, trotz der eher langfristigen Perspektiven dieser Technologie. Die Umsatzzahlen zeigen ein erfreuliches Bild mit einem Anstieg um mehr als 50 Prozent auf etwa 118 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ein Einbruch von ungefähr der Hälfte gegenüber dem Vorquartal wird durch die im letzten Jahr fehlenden Exportlizenzen relativiert. Beim EBIT verzeichnet Aixtron mit 9,9 Millionen Euro und beim Überschuss mit 10,8 Millionen Euro ein beachtliches Wachstum im Vergleich zum Vorjahr, auch wenn diese Kennzahlen hinter denen des letzten Quartals zurückbleiben. Das Management bleibt optimistisch und bestätigt die Umsatzerwartung von 630 bis 720 Millionen Euro für das Jahr 2024, wobei die Gewinnspanne vor Zinsen und Steuern zwischen 24 und 26 Prozent prognostiziert wird. Für das zweite Quartal rechnet Grawert mit Umsätzen von 120 bis 140 Millionen Euro. Investoren warten nun gespannt auf Details zum Geschäftsausblick, welche in Kürze in der Analystenkonferenz diskutiert werden dürften. Die wiederhergestellte Normalität bei Exportgenehmigungen und die breit gefasste Prognose aufgrund der Unwägbarkeiten in der Elektromobilität lassen hoffen, dass Aixtron die oberen Umsatzmarken erreichen kann.