Aixtron kompensiert Bedenken um Nachfrageflaute bei Halbleiteranlagen

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Der Spezialist für Chipindustrieausrüstung Aixtron zeigt sich weiterhin bemüht, Bedenken hinsichtlich einer nachlassenden Nachfrage nach Siliziumkarbid (SiC)-Halbleiteranlagen zu zerstreuen. Die Firma gibt bekannt, im Sektor SiC neue Kunden gewonnen zu haben, darunter ein bedeutender Akteur unter den fünf führenden Herstellern. Trotz einer Bestätigung der Geschäftsziele für das Jahr 2024 sah sich das Unternehmen mit einem gesunkenen Auftragseingang im ersten Quartal konfrontiert, so die Mitteilung des CEO Felix Grawert im Zuge der Präsentation der aktuellen Geschäftszahlen. Im Jahresvergleich musste Aixtron einen Rückgang des Bestellvolumens um 14 Prozent auf etwa 120 Millionen Euro hinnehmen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein stärkeres Quartal verbucht wurde. Im Vergleich zum letzten Quartal des Vorjahres fiel das Ergebnis sogar noch geringer aus, obwohl das Unternehmen im Vorjahr vom Ausbau der Chipproduktion deutlich profitiert hatte. SiC-basierte Elektronikchips, bekannt für ihre Energieeffizienz und hohe Temperaturbeständigkeit, sind Schlüsselelemente für technologische Entwicklungen wie die Schnellladetechnik für Elektrofahrzeuge und den Ausbau erneuerbarer Energien. Parallel dazu gewinnen Galliumnitrid (GaN)-basierte Leistungs- und Hochfrequenz-Elektronikchips, die in Schnelllade-Netzteilen für Smartphones herkömmliche Siliziumchips bereits abgelöst haben, weiter an Bedeutung. Besonderen Antrieb verzeichnete Aixtron im Bereich der MicroLED-Herstellungsanlagen, die mehr als ein Drittel des Auftragseingangs im Quartal ausmachten. Nach der vor kurzem erfolgten Streichung eines MicroLED-Projekts bei AMS-Osram stand diese Technologie kritisch im Fokus der Branche, birgt jedoch laut Experten langfristig ein beträchtliches Wachstumspotenzial. Das erste Quartal schloss Aixtron mit einem Umsatzplus von rund 50 Prozent ab, welches sich auf zirka 118 Millionen Euro belief. Trotz eines vorangegangenen Exportlizenzproblems, welches das Geschäft im Vorjahr beeinträchtigte, fiel der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal dennoch deutlich geringer aus. Hingegen übertrafen Gewinn vor Zinsen und Steuern sowie Überschuss mit rund 9,9 Millionen beziehungsweise 10,8 Millionen Euro das Vorjahresergebnis um das Dreifache, lagen jedoch unter den Zahlen des vorangegangenen Schlussquartals. Für das Geschäftsjahr 2024 prognostiziert der Vorstand, angeführt von Grawert, weiterhin Umsatzziele zwischen 630 und 720 Millionen Euro, wovon etwa 24 bis 26 Prozent als operativer Gewinn verbleiben sollen. Im Hinblick auf das zweite Quartal werden Einnahmen von 120 bis 140 Millionen Euro erwartet. Während die Situation um Exportlizenzen sich am Ende des vorherigen Jahres entspannte, bleibt das Unternehmen angesichts globaler Unsicherheiten und einem verlangsamten Wachstum der Elektromobilität in seiner Jahresprognose bewusst vorsichtig. Details zum Jahresausblick dürften im Zuge einer bevorstehenden Analystenkonferenz tiefergehende Einblicke gewähren.