Airbus und IG Metall erzielen neue Regelungen für deutsche Belegschaft bis 2030

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In zähen Verhandlungen konnten der europäische Luftfahrtgigant Airbus und die Vertretung der Arbeitnehmer, IG Metall, bedeutsame Neuerungen für über 45.000 Angestellte in der Bundesrepublik festlegen. Die erneuerten Regularien erstrecken sich ausführlich über den Einsatz von Leiharbeit, die Handhabung befristeter Verträge und die Verwaltung der Werkverträge. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Beschäftigten der Sparten Airbus Commercial in Deutschland, welche die Einheiten Airbus Operations, Airbus Aerostructures und Premium Aerotec Industry mit circa 28.000 Angestellten zusammenfassen. Kernpunkte der Übereinkunft sind Vereinbarungen zum Balancieren von Kapazitätsschwankungen und zur Förderung der beruflichen Ausbildung, die bis zum Abschluss des Jahres 2030 ihre Gültigkeit bewahren werden. Airbus unterstreicht die Bedeutung seiner deutschen Standorte, mit Hamburg als dem mit Abstand größten Knotenpunkt, in dem rund 18.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen tätig sind. Weitere essenzielle Niederlassungen finden sich in Donauwörth, Manching, Bremen, Nordenham, Augsburg, Ottobrunn, Friedrichshafen sowie in den kleineren Standorten Stade und Varel. Die Arbeitsplatzsicherung bis 2030, die bereits im Vorjahr verankert wurde, erfährt nun eine Vertiefung und präzisere Definition durch die neu hinzugefügten Komponenten. Eine wesentliche Neuregelung betrifft den Bereich der Leiharbeit. Demnach dürfen Leiharbeitskräfte unternehmensweit maximal für einen Zeitraum von 36 Monaten engagiert werden. Nach Ablauf dieser Frist stehen zwei Optionen offen: die Beendigung des Einsatzes oder die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis bei Airbus. Ferner wird die Obergrenze für Leiharbeitskräfte sukzessive von aktuell 13 Prozent auf 10 Prozent bis zum Jahr 2028 gesenkt. Airbus ist sich der Schwierigkeiten seines Kontrahenten Boeing bewusst und nimmt diese nicht als Anlass zur Schadenfreude. Die Schwankungen und Problematiken konkretisieren die essenzielle Rolle von Qualität und Sicherheit in der Luftfahrtbranche, betont der Airbus-Verhandlungsführer. Ebenso manifestiert der Konzernbetriebsratsvorsitzende das Bestreben, vergleichbare Krisen, wie sie Boeing erlebt, durch proaktives Handeln zu vermeiden. Die Herausforderungen von Boeing gipfeln in der prolongierten Krise des Mittelstreckenmodells 737 Max, das nach zwei tragischen Abstürzen eine Zwangspause von über 20 Monaten einlegen musste. Die Misslichkeiten halten an und werden durch frische Probleme sowie Qualitätsdefizite weiterhin verschärft.