16 Milliarden Euro Umsatzverluste und 200.000 verlorene Arbeitsplätze durch gefälschte Waren

Eulerpool News
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16 Milliarden Euro Umsatzverluste und 200.000 verlorene Arbeitsplätze - das sind die Folgen von gefälschten Waren für europäische Hersteller von Bekleidung, Kosmetik und Spielwaren. Dies geht aus einer Studie der EU-Agentur für geistiges Eigentum (EUIPO) hervor, die im südspanischen Alicante ansässig ist. Besonders betroffen ist die deutsche Spielzeugindustrie, die jährlich 334 Millionen Euro Umsatzverluste durch gefälschte Waren in der EU verzeichnet. Insgesamt verliert die Bekleidungsindustrie in Europa fast 12 Milliarden Euro, was etwa 5,2 Prozent des gesamten Umsatzes ausmacht. Auch der Kosmetiksektor und die Spielzeugindustrie haben mit niedrigeren Umsätzen zu kämpfen - hier belaufen sich die Verluste auf drei Milliarden Euro bzw. eine Milliarde Euro. Neben den finanziellen Auswirkungen haben gefälschte Markenartikel auch schwerwiegende gesundheitliche und sicherheitstechnische Probleme für die Verbraucher zur Folge. Vor allem nachgemachte Kosmetika und Spielwaren stellen ein Risiko dar. Laut EUIPO entfielen 15 Prozent der 2022 an den EU-Außengrenzen beschlagnahmten Waren auf potenziell gefährliche gefälschte Produkte. Ein Hauptgrund dafür, dass Verbraucher zu gefälschten Produkten greifen, ist der als zu hoch empfundene Preis für das Originalprodukt. Eine Studie des EUIPO aus dem vergangenen Juni ergab, dass ein Drittel der Europäer es für akzeptabel hält, in solchen Fällen ein gefälschtes Produkt zu kaufen. Bei jungen Menschen steigt dieser Anteil sogar auf die Hälfte. Die Auswirkungen der Produktfälschung sind also sowohl finanziell als auch gesundheitlich und sicherheitstechnisch erheblich. Die Europäische Union muss daher Maßnahmen ergreifen, um den Markenschutz zu stärken und gefälschte Waren effektiv zu bekämpfen. Nur so können die Verluste für die Hersteller und die Volkswirtschaften reduziert werden und die Verbraucher vor potenziellen Gefahren geschützt werden.