Technology

Solaris-Chef macht sein Fintech fit für Börse

Drei Jahre nach Bafin-Sonderprüfung: Carsten Höltkemeyer wird Chef und krempelt Berliner Firma komplett um.

Eulerpool News 6. Mai 2024, 15:00

Carsten Höltkemeyer, seit Mai 2023 Vorstandschef von Solaris, befindet sich inmitten einer entscheidenden Phase der Unternehmenssanierung. Nach schwierigen Zeiten, verstärkt durch eine Sonderprüfung der Bafin im Jahr 2020 und anschließende tiefgreifende Krisen, steuert er das Berliner Fintech Unternehmen durch eine umfassende Umstrukturierung. Kürzlich konnte er einen wichtigen Erfolg verkünden: eine Finanzspritze von 96 Millionen Euro durch Investoren und zusätzliche Finanzgarantien von bis zu 100 Millionen Euro.

Diese finanzielle Stabilisierung ist ein Wendepunkt für Solaris, das 2022 noch einen Verlust von 56 Millionen Euro verzeichnete. Höltkemeyer, der seine Karriere bei namhaften Banken wie der Dresdner Bank und der Royal Bank of Scotland fortsetzte, betont die Notwendigkeit von Compliance und Regelkonformität im Geschäftsmodell von Solaris, das Drittanbietern Bankdienstleistungen ermöglicht.

Die Herausforderungen für Solaris sind jedoch nicht vorbei. Die Bafin hatte das Unternehmen aufgrund von Mängeln in der Geldwäschebekämpfung und der Kundenprüfung kritisiert, was zu erhöhten Eigenkapitalanforderungen und der Entsendung eines Sonderprüfers führte. Höltkemeyer sieht hier dringenden Handlungsbedarf und hat seit seinem Amtsantritt den Vorstand neu strukturiert, um das Unternehmen neu auszurichten.

Trotz der Krisenmanagementaufgaben konnte Höltkemeyer auch positive Entwicklungen verzeichnen. Solaris konnte sich beispielsweise im September 2022 mit dem ADAC darauf einigen, die Betreuung von 1,3 Millionen Kreditkarten zu übernehmen. Diese zusätzliche Geschäftstätigkeit erforderte allerdings auch neues Eigenkapital, was in einem schwierigen Marktumfeld eine Herausforderung darstellte.

Die Finanzierungsrunden im Sommer 2023, getragen von Bestandsinvestoren, markieren einen positiven Fortschritt. Höltkemeyer blickt nun nach vorne, um die Vorgaben der Finanzaufsicht weiter zu erfüllen und das Unternehmen auf zukünftige Partnerschaften und möglicherweise einen Börsengang vorzubereiten. Seine Erfahrungen, auch aus seiner Zeit beim Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli, scheinen ihm bei der Bewältigung dieser Aufgaben zu helfen.

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