Ärger im Tech-Paradies: Oracle verärgert seine Kunden!

18.9.2023, 14:00

Mit einem neuen Lizenzmodell hebt der Java-Anbieter Oracle die Gebühren für die Technologie massiv an

Im Internet kommt man ohne Java kaum aus.

Unmut brodelt im Markt: Der Softwarehersteller Oracle erhöht die Gebühren für die Technologie massiv, weshalb viele Kunden von einer höheren Rechnung ausgehen. Hinter vorgehaltener Hand bezeichnen manche IT-Manager das Unternehmen als Rechtsabteilung mit angeschlossener Software-Entwicklung.

Oracle hat den Dienst „Java SE Universal Subscription“ zur Reaktion auf Kundenfeedback Anfang Januar als einfaches und kostengünstiges Abonnement eingeführt – doch hat sich die Stimmung im Markt dadurch deutlich verschlechtert. Unternehmen müssen nämlich nun die Zahl aller internen und externen Mitarbeiter als Berechnungsgrundlage für die Nutzung heranziehen, obwohl selbst Personen außerhalb des Unternehmens wie Berater mit einbezogen werden. Ein Beispiel liefert hier eine DOAG-Lizenzexperte, wonach ein Unternehmen mit 3000 Mitarbeitern, 200 Beratern und Zeitarbeitern, das 220 Lizenzen benötigt, nach dem alten Modell 20.500 Euro pro Jahr bezahlt, nach dem neuen hingegen 375.000 Euro.

Es stehen aber Alternativen zur Verfügung: Nachdem Oracle Java vor knapp zehn Jahren beim Kauf von Sun Microsystems übernahm, versprach das Management, das Open-Source-Modell beizubehalten, wodurch andere Softwarehersteller kostengünstigere oder teils sogar kostenlose Versionen anbieten können. Laut einer Einschätzung der Rechtsanwaltskanzlei Gartner dürfte der Anteil hierbei bis 2026 von 65 auf 80 Prozent steigen. Allerdings ist die Migration aufwendig und langwierig, so dass manche IT-Chefs den neuen Preis vorerst in Kauf nehmen müssen.

Es ist daher zu hoffen, dass Oracle auf seine Kunden hört und mögliche Rabatte gewährt, sofern sie langfristige Verträge abschließen oder zusätzliche Produkte kaufen. Unternehmen sind auch im Rechtsweg zu beobachten, so z.B. bei der Intransparenz und Rechtlichkeit der Preisbemessung. In jedem Fall ist klar, dass Oracle die Preise regelmäßig anhebt und Kunden so mehr zahlen müssen.

Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Gartner dürften die Lizenzgebühren für viele Unternehmen um den Faktor zwei bis fünf teurer werden und sich bei Großkonzernen schnell auf mehrere Millionen Euro belaufen.

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