Pharma

30.1.2024, 19:00

Pfizer übertrifft Erwartungen: Finanzergebnisse trotz Gewinneinbruch besser als befürchtet

Post-Pandemie-Effekt: Pfizer verzeichnet 2023 Umsatz- und Gewinneinbruch nach Nachfragerückgang bei Covid-Produkten.

Pfizer kämpft nach einem rekordverdächtigen Jahr 2022 nun mit Umsatzeinbußen im Jahr 2023.

Dies geht aus dem Jahresbericht des US-Pharmakonzerns hervor, der am Dienstag in New York vorgestellt wurde. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Umsatz um 42 Prozent auf 58,5 Milliarden US-Dollar (54 Mrd. Euro) und der Gewinn um 93 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar.

Besonders im letzten Quartal musste das Unternehmen einen Milliardenverlust verzeichnen. Bereinigt um Sondereffekte, wie beispielsweise die Wertberichtigungen auf die Lagerbestände des Corona-Medikaments Paxlovid und des Corona-Impfstoffs Comirnaty, fiel das Ergebnis jedoch besser aus als von Analysten erwartet.

Auch das zuvor gesenkte eigene Ergebnisziel wurde übertroffen. An der Wall Street sorgten diese Nachrichten zunächst für positive Reaktionen. Die Pfizer-Aktie stieg im NYSE-Handel zeitweise um 2,67 Prozent auf 28,22 US-Dollar.

Trotzdem hat das Papier aufgrund der mageren Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr insgesamt mehr als 40 Prozent an Wert verloren und auch seit Jahresbeginn gab es bisher einen Abwärtstrend.

Der Erfolg von Pfizer hing eng mit dem Boom der Pandemie zusammen, bei dem das Unternehmen gemeinsam mit seinem deutschen Partner BioNTech hohe Gewinne mit dem Verkauf des Impfstoffs Comirnaty erzielte.

Mit dem Ende der Corona-Krise sieht sich der Konzern nun jedoch gezwungen, nach neuen Geschäftsfeldern Ausschau zu halten. CEO Albert Bourla plant daher, sich verstärkt auf das Krebsgeschäft zu fokussieren. Im vergangenen Jahr erwarb Pfizer den Spezialisten Seagan für 43 Milliarden Dollar und hofft damit, den Umsatz in Zukunft wieder zu steigern.

Für das Jahr 2024 erwartet Pfizer vorerst einen stabilen bis moderat höheren Umsatz in Höhe von 58,5 bis 61,5 Milliarden Dollar. Die bereits Mitte Dezember veröffentlichte und nun bestätigte Prognose hatte damals für Enttäuschung bei den Anlegern gesorgt und zu einem Kursverlust geführt.

Zusätzlich plant das Unternehmen, seine Ausgaben dauerhaft um netto vier Milliarden Dollar zu senken. Die US-Bank JPMorgan bewertet Pfizer nach diesen Zahlen weiterhin mit "Neutral" und einem Kursziel von 30 US-Dollar.

Laut Analyst Chris Schott hat der Pharmakonzern die Umsatzerwartungen erfüllt und auch die geringeren Ausgaben für Forschung und Entwicklung steigerten den Gewinn je Aktie. Der Ausblick für 2024 blieb unverändert.

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