Eckert & Ziegler-Aktie äußert Pläne zur Abspaltung der Tochtergesellschaft Pentixapharm

23.10.2023, 09:00

Eckert & Ziegler, ein Konzern für Strahlen- und Medizintechnik, denkt über eine Abtrennung seiner Tochter Pentixapharm nach

Der SDAX-notierte Konzern Eckert & Ziegler aus Berlin überlegt, sich von seiner Tochtergesellschaft Pentixapharm zu trennen. Diese Transaktion kann entweder durch einen Komplettverkauf oder eine Abspaltung als eigenständiges, börsennotiertes Unternehmen erfolgen, wie das Unternehmen am Freitag bekannt gab.

Mit diesem Schritt möchte sich Eckert & Ziegler auf seine Kernkompetenzen konzentrieren, um seine Position als führender Lieferant von Radioisotopen zur Herstellung von Radiopharmazeutika weiter zu stärken. An der Börse wurden diese Neuigkeiten positiv aufgenommen. Die Aktie von Eckert & Ziegler stieg nach der Bekanntgabe um fast sechs Prozent auf 34,06 Euro und war somit Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax.

Trotz deutlicher Kursverluste in den letzten Monaten liegt der Aktienkurs immer noch rund 27 Prozent niedriger als zu Jahresbeginn. Bereits bei der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes 2022 hatte Eckert & Ziegler angekündigt, externen Investoren Zugang zu Pentixapharm zu ermöglichen.

Nun hat der Aufsichtsrat dem Vorstand seine Zustimmung erteilt, eine Abspaltung zu prüfen und vorzubereiten. Hierbei geht es um den möglichen Verkauf von bis zu 100 Prozent der Unternehmensanteile. Die endgültige Entscheidung, ob es zu einer Abspaltung oder einem Verkauf kommt, soll voraussichtlich im März nächsten Jahres vom Aufsichtsrat getroffen werden. In der Zwischenzeit wird der Vorstand Gespräche mit potenziellen Investoren führen und externe Dienstleister beauftragen.

Bereits im Jahresabschluss 2023 soll Pentixapharm als nicht-fortzuführender Geschäftsbereich ausgewiesen werden. Diese Entscheidung wurde damit begründet, dass sich eine "enorme Wachstumsprognose für pharmazeutische Wirkstoffe" bereits im aktuellen Auftragseingang widerspiegelt. "Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Produktion und dem Vertrieb von Isotopen", erklärte Vorstandsvorsitzender Harald Hasselmann.

"Hier sind wir Marktführer und wollen es auch bleiben." Daher sei es das Ziel von Eckert & Ziegler, seine finanziellen Mittel für die Erweiterung seiner weltweiten Herstellungskapazitäten zu bündeln.

Der Ausstieg aus der Finanzierung der Tochtergesellschaft löst laut Andreas Eckert, dem Gründer, Großaktionär und Aufsichtsratsvorsitzenden von Eckert & Ziegler, ein strategisches Dilemma. Dieser Schritt ermögliche es den Aktionären von Eckert & Ziegler, eine erhebliche Prämie auf den geschätzten Wert von Pentixapharm zu erhalten.

Es besteht auch die Möglichkeit, Kapital an die Aktionäre über ein spezielles Dividendenprogramm oder einen Aktienrückkauf zurückzuzahlen - oder eine Kombination aus beidem.

Erst zu Beginn der Woche hatte Eckert & Ziegler seine Jahresziele bestätigt, die das Unternehmen am Freitag nochmals bekräftigte. Im dritten Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aufgrund der hohen Nachfrage nach Radioisotopen für pharmazeutische Anwendungen um 15 Prozent auf 65,9 Millionen Euro. Der Konzernüberschuss stieg um fast 20 Prozent auf 9,4 Millionen Euro.

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