Die Adler Group, ein weltweit tätiger Immobilieninvestor, hat eine Vereinbarung mit den Anleihegläubigern getroft, um ihre milliardenschweren Anleihen zu verlängern.

Am Donnerstag gab das Unternehmen bekannt, dass eine ausreichende Mehrheit der Gläubiger bereit war, englisches Recht zu nutzen, um die Restrukturierung zu ermöglichen.

So sollen die Anleihen, die 2024 fällig werden, um ein Jahr verlängert werden, gegen eine Erhöhung des Zinssatzes.

Doch ein weiteres Problem trat auf: Es wollte keine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die Bilanzen der Tochtergesellschaft Adler Real Estate geradestehen.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG schlug die Bestellung zum Abschlussprüfer aus, die das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg vorgeschlagen hatte.

Die Einigung mit den Gläubigern, nach englischem Recht vorzugehen, wurde am Donnerstagmorgen bekannt gegeben.

In dieser Vereinbarung werden die Gläubiger für ihr Einverständnis belohnt, indem sie bis zu 25 Prozent der Adler-Group-Aktien erhalten.

Vorstandschef Thierry Beaudemoulin äußerte sich zuversichtlich: "Nach den konstruktiven Gesprächen mit den Anleihegläubigern sehen wir dem Abschluss der Transaktion freudig entgegen." Die Änderungen sollen im April wirksam werden.

Doch eine wesentliche Voraussetzung muss noch erfüllt werden: Ein geprüfter Jahresabschluss muss bis Dezember 2023 vorliegen.

Ein Fiasko wie bei Wirecard ist bei der Prüferbranche ein großes Thema. Alle großen Wirtschaftsprüfer winkten ab, sodass KPMG auch die Prüfung der Bilanzen der Tochtergesellschaft Adler Real Estate ablehnte.

Nach einem ersten Anlauf, der kurz vor Weihnachten gescheitert war, hat die Adler Group nun einen Weg gefunden, ihre milliardenschweren Anleihen doch noch zu verlängern. Die Einigung mit den Gläubigern ist ein Meilenstein für das Unternehmen.