Unternehmensvision: Christian Kullmann plant umfassende Restrukturierung des Konzerns

26.9.2023, 18:00

Der CEO plant, die Dienstleistungsbereiche des Chemiekonzerns mit Tausenden Mitarbeitern auszulagern

Der Konzernumbau beim Spezialchemiekonzern Evonik macht ernsthafte Fortschritte: Der Konzern möchte einen Großteil der weltweiten Dienstleistungen an die drei Standorte Marl, Antwerpen und Wesseling auslagern und einen radikalen Umbau in der Verwaltung vornehmen.

Der Vorstandsvorsitzende Christian Kullmann sagte: „Wir arbeiten an unserer Bikini-Figur. Evonik wird schlanker, schneller und zugleich internationaler." Die Ausgliederung der Dienstleistungen an den Standorten ist bis zur zweiten Jahreshälfte 2025 abzuschließen, dabei geht es um Logistik, Energieerzeugung, technischen Service, Werkstätten und Werkschutz.

Bis zu 4.000 Mitarbeiter sind von den Plänen betroffen.

Mit dem Umbau will Christian Kullmann Kraft für größere Investitionen in Zukunftsgeschäfte schaffen. Kullmann hält sich für die Zukunft der betroffenen neuen Gesellschaften alle Optionen offen, darunter Verkauf oder Beteiligungen von Investoren, Zusammenarbeit mit anderen Betreibern von Chemieparks oder die weitere Eigenregie.

Um Freiräume zu schaffen, will er auf dem Papier das Modell einer komplett neuen Organisation entwerfen, welches "Evonik Taylor Made" heißt und voraussichtlich im Frühjahr 2024 fertiggestellt wird.

Laut Kullmann ist es notwendig, Funktionen in die Regionen der Welt zu verlegen, um näher an den Kunden sein zu wollen und auch aus geopolitischen Gründen. Damit die Mitarbeiter unternehmerisch eigenständiger arbeiten und entscheiden können, sollen Freiräume und Verantwortlichkeiten vergrößert werden. "Das ist auch aus geopolitischen Gründen notwendig, wenn die protektionistischen Tendenzen zunehmen", sagt er.

Der Zentrale in Essen wird sich auf strategische Steuerung konzentrieren und es wird weniger Funktionen und Führungskräfte geben. Evonik will bis 2027 einen zusätzlichen Umsatz von einer Milliarde Euro machen – vor allem durch organischen Wuchs. Dazu gehören alle Geschäfte, die Barrieren für den Markteintritt neuer Konkurrenten hoch sind und wo der Konzern eine starke Preismacht hat.

Viele Großunternehmen haben festgestellt, dass die üblichen Sparprogramme in der Verwaltung in der Vergangenheit nicht den erhofften dauerhaften Erfolg gebracht hat – auch nicht bei Evonik. Um dies zu ändern, soll jetzt ein umfassender Komplettumbau die alte Verwaltungsstruktur ablösen.

Zudem wird ein Team aus erfahrenen Managern ein Modell für eine vollständig neue Verwaltung des Konzerns erarbeiten. Kullmann möchte Kraft für größere Investitionen in Zukunftsgeschäfte schaffen, und hält sich alle Optionen offen - darunter Verkauf oder Beteiligungen von Investoren, Zusammenarbeit mit anderen Betreibern von Chemieparks oder die weitere Eigenregie.

Bis Ende 2027 sollen die Pläne umgesetzt werden.

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