Tragisches Ende: Boeing-Whistleblower überraschend verstorben

13.3.2024, 12:00

Ex-Boeing-Qualitätsmanager John Barnett, bekannt für seine scharfe Kritik, wurde nun tot aufgefunden – kurz nach seiner Gerichtsaussage.

Der frühere Boeing-Qualitätsmanager John Barnett, der kürzlich vor Gericht aussagte und seinen ehemaligen Arbeitgeber heftig kritisierte, wurde tot aufgefunden. Laut Berichten der BBC hatte Barnett 32 Jahre lang für das Unternehmen gearbeitet, bevor er im Jahr 2017 ausschied. Das Charleston County Coroner's Office in South Carolina bestätigte, dass der 62-Jährige sich anscheinend selbst das Leben genommen hatte. Die Polizei in Charleston leitet eine Untersuchung ein, gab jedoch keine weiteren Details bekannt.

In einer Stellungnahme drückte Boeing sein Bedauern über den Tod von Herrn Barnett aus und betonte sein Mitgefühl für seine Familie und Freunde. Barnetts Anwalt Brian Knowles lehnte es ab, Stellung zu beziehen, sagte jedoch gegenüber der Publikation "Corporate Crime Reporter", dass sein Mandant gerade am Tag zuvor im Rahmen eines Whistleblower-Prozesses befragt wurde, der mit der Produktion des 787 Dreamliners in Zusammenhang steht. Er hatte sich inmitten einer mehrstündigen Befragung im Gericht befunden und sollte am Folgetag erneut erscheinen. Stattdessen wurde sein Körper im Hotel gefunden.

Barnett hatte sich nach dem Vorfall vom 5. Januar, bei dem eine Platte in einer 737 Max 9 während des Fluges aus dem Rumpf brach, an die Medien gewandt. Er hatte zuvor jahrelang in der Produktion des 787 Dreamliners gearbeitet und berichtet, dass er Probleme mit dem Management in der Fabrik in Charleston hatte. Seine Hauptkritik war, dass "sie begannen, Verfahren zu umgehen, bei der Kontrolle der Flugzeugkonfiguration und bei nicht konformen Teilen zu schlampen - alles nur, um die Flugzeuge schneller auszuliefern und mehr Geld zu verdienen."

Boeing kämpft schon länger mit Vertrauens- und Qualitätsproblemen und die Situation hat sich seitdem weiter verschärft. Die Produktion wurde von US-Behörden gedrosselt, was zu Verzögerungen in der gesamten Luft- und Raumfahrtindustrie führte. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Letzten Dienstag berichtete die "New York Times", dass Boeing bei umfassenden Sicherheitsprüfungen der US-Luftfahrtbehörde FAA bei mehr als einem Drittel der Tests durchgefallen ist. Von insgesamt 89 Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Modell 737 Max hat Boeing 33 nicht bestanden.

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