Total Energies verkauft deutsches Tankstellennetzwerk

16.3.2023, 16:00

Der Konzern gab am Donnerstag bekannt, dass er 1198 deutsche und 392 niederländische Tankstellen an Couche-Tard verkauft

Total Energies, ein französischer Energiekonzern, hat seine Tankstellen in Europa aufgegeben und sich stattdessen auf Elektromobilität und Wasserstoff fokussiert.

Der Konzern gab am Donnerstag bekannt, dass er seine Tankstellennetze, 1198 in Deutschland und 392 in den Niederlanden, an das kanadische Unternehmen Alimentation Couche-Tard verkauft, das sich auf Convenience-Stores spezialisiert.

Der Trend zur Elektromobilität wird sich – auch durch politische Vorgaben und Förderungen – in den kommenden Jahren weiter beschleunigen.

Tankstellen in Europa haben das Problem, dass immer mehr Menschen von Verbrennern auf Elektroautos umsteigen, die nicht mehr an der klassischen Zapfsäule, sondern dezentral aufgeladen werden müssen.

Total erklärt, dass die Profitabilität von Tankstellen nicht maßgeblich vom Kraftstoffverkauf abhängt, sondern vor allem von den Snacks, Zigaretten und ähnlichen Produkten, die Kunden an der Tankstelle kaufen.

Total zieht sich als Tankstellenbetreiber zunächst nur aus Deutschland und den Niederlanden komplett zurück.

In Belgien und Luxemburg hingegen will das Unternehmen vorerst im Tankstellengeschäft bleiben und gründet zusammen mit Couche-Tard ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem Total einen Minderheitsanteil von 40 Prozent hält.

Total will seine Umsatzeinbußen aus dem sinkenden Kraftstoffvertrieb durch die Partnerschaft mit Couche-Tard kompensieren, indem es die Non-Fuel-Umsätze auf ein Höchstmaß steigert. Um die Transformation der Netze zu beschleunigen, will Total die Tankstellennetze vorerst weiter unter der Marke Total Energies belassen und sie weiter mit Kraftstoffen versorgen. Dies sei für mindestens fünf Jahre der Fall.

Der Ölkonzern will auch den Ausbau der Ladestationen an den Hauptverkehrsadern und in den Großstädten Europas beschleunigen. Total möchte bis 2030 seinen Verkauf von Erdölprodukten um 30 Prozent senken und nicht mehr Kraftstoffe verkaufen und produzieren, als das Unternehmen Erdöl fördert.

Der Verkauf des Total-Tankstellennetzes wird für Autofahrer indes nicht so schnell sichtbar.

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