Business

25.10.2023, 18:00

Symrise-Aktie trotzt Widerständen: Schwacher Euro dämpft Umsatzwachstum

Die Nachfrage nach Zusätzen in Lebensmitteln und Kosmetik gibt Symrise weiterhin positiven Schub

Am Mittwoch gab der DAX-Konzern Symrise seine Ergebnisse für die ersten neun Monate des Jahres bekannt. Trotz negativer Währungseffekte konnte der Konzern seinen Umsatz um 3,3 Prozent auf 3,61 Milliarden Euro steigern. Bereinigt um Währungskurse betrug das organische Wachstum sogar 7,4 Prozent, was die Erwartungen der Analysten übertraf. Die Anleger reagierten positiv auf die überraschend guten Zahlen und trieben den Aktienkurs des Unternehmens in die Höhe.

Ein wichtiger Faktor für das Wachstum des DAX-Konzerns ist die hohe Nachfrage nach Zusatzstoffen für Lebensmittel, Feinparfümerie und kosmetischen Wirkstoffen. Diese Bereiche konnten Symrise auch in den ersten neun Monaten des Jahres weiterhin Rückenwind verschaffen. Jedoch wurden die Umsatzzahlen des Unternehmens durch negative Währungseffekte gedämpft. Der Gesamtumsatz stieg leicht unter den Erwartungen der Analysten.

Bereinigt um Wechselkurseffekte und Unternehmenskäufe und -verkäufe, übertraf das Wachstum jedoch die Prognosen. Unternehmenschef Heinz-Jürgen Bertram gibt sich optimistisch und strebt weiterhin ein organisches Wachstum von fünf bis sieben Prozent für das Gesamtjahr an. Dies dürfte auch die Anleger zuversichtlich stimmen, wie Analyst Edward Hockin von der Bank JPMorgan betont.

Insbesondere das dritte Quartal zeigte eine positive Entwicklung des Konzerns. Obwohl der Umsatz in Berichtswährung um3 Prozent zurückging, wuchs er organisch um 6,4 Prozent. Dies konnte vor allem durch höhere Verkaufspreise und höhere Stückzahlen erreicht werden, wie Hockin lobt. Auch die Sparte Scent & Care trug maßgeblich zum Wachstum bei, insbesondere durch das Geschäft mit Feinparfümerie und kosmetischen Zusätzen. Allerdings blieb das Segment Aroma Molecules aufgrund eines fortschreitenden Lagerabbaus bei den Kunden weiterhin unter Druck. Hockin betont jedoch, dass sich die Lage hier mittlerweile entspannt hat und die Wiederaufnahme der Produktion in den USA dem Unternehmen zusätzlichen Rückenwind liefern wird.

In der Sparte Taste, Nutrition & Health gab es ein leichtes Schwächeln im Geschäft mit Zusätzen für Heimtiernahrung. Doch laut Analyst Andreas von Arx von der Baader Bank dürfte der Bereich nun das Schlimmste hinter sich haben. Auch erwartet er, dass sich der Absatz im Bereich Tierfutterzusätze nach einem schwachen Juli wieder erholen wird. Dies sollte bei den Anlegern für Erleichterung sorgen.

Die positiven Ergebnisse spiegeln sich auch in der Entwicklung der Symrise-Aktie wider, die am Mittwoch um 1,44 Prozent auf 91,82 Euro stieg. Zuvor hatte der Kurs mehrfach im Bereich um88 Euro einen stabilen Boden gefunden, konnte aber keine nachhaltige Erholung verzeichnen. Dennoch bleibt der mittelfristige Abwärtstrend bestehen und das Papier liegt im bisherigen Jahresverlauf mit einem Minus von rund 9 Prozent im unteren Drittel des DAX. Seit dem Rekordhoch von 132,65 Euro im November 2021 hat die Aktie sogar rund 30 Prozent an Wert verloren.

Auch das Analysehaus Bernstein Research zeigt sich positiv beeindruckt von den Ergebnissen. Analyst Gunther Zechmann lobt den Wachstumsmix des Unternehmens, der eine Entspannung bei den Gewinnmargen signalisiere. Allerdings wird sich das Unternehmen erst bei der Vorlage der Jahreszahlen wieder zur Gewinnentwicklung äußern. Das Ziel einer Ergebnismarge von 20 Prozent vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird jedoch beibehalten.

In Hinblick auf die seit März laufenden Kartelluntersuchungen sieht sich Symrise weiterhin im Recht und sieht keine Anzeichen für Fehlverhalten. Das Unternehmen betont, dass bislang keine konkreten Vorwürfe genannt wurden. Die Anleger reagieren erleichtert auf diese Aussage.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse des dritten Quartals, dass Symrise weiterhin auf einem guten Wachstumskurs ist. Die Nachfrage nach Zusätzen für Lebensmittel, Feinparfümerie und kosmetische Wirkstoffe bleibt hoch und auch andere Geschäftsbereiche zeigen positive Entwicklungen. Die Anleger sind zuversichtlich gestimmt, doch die Symrise-Aktie muss sich weiterhin im mittelfristigen Abwärtstrend behaupten. Die endgültige Bewertung der Geschäftsentwicklung wird jedoch erst bei Vorlage der Jahreszahlen möglich sein.

Erleben Sie den neuen Standard in der Aktienanalyse

Für 2 € sichern

News