Stabilus erweitert sein Automatisierungsgeschäft durch den Erwerb von Destaco in den USA. Das MDAX-Unternehmen übernimmt den Industrial-Automation-Spezialisten von Dover für 680 Millionen US-Dollar in bar, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Destaco bietet laut Stabilus komplementäre Produkte im Bereich der Industrieautomatisierung an und erzielte im vergangenen Jahr mit rund 650 Mitarbeitern an 13 Standorten in den USA einen Umsatz von 213 Millionen US-Dollar.

Der Abschluss der Transaktion ist für das erste Halbjahr 2024 geplant.

Um die Übernahme zu finanzieren, plant Stabilus den Einsatz von 150 Millionen Euro an eigenen Barmitteln, 250 Millionen Euro aus einer ungenutzten revolvierenden Kreditfazilität und 250 Millionen Euro aus einer Brückenfinanzierung.

Durch die Akquisition erwartet Stabilus einen signifikanten Anstieg des Umsatzes mit einer sofortigen positiven Auswirkung auf die bereinigte EBIT-Marge. Bis zum Geschäftsjahr 2026 prognostiziert das Unternehmen direkte Umsatzsynergien von mehr als 50 Millionen Euro pro Jahr, die aus einem gemeinsamen Marktauftritt, einem breiteren Kundenkreis und einem komplementären Produktangebot hervorgehen sollen.

Zudem sollen Kostensynergien von mehr als 10 Millionen Euro pro Jahr erzielt werden. Der Zukauf hat keinen Einfluss auf die Prognose für das laufende Jahr.

"Der Erwerb von Destaco stärkt unser Geschäft in der Industriebranche deutlich und unterstreicht unsere Position als Zulieferer für Industrie und Automotive", sagte der CFO von Stabilus, Stefan Bauerreis. "Die Integration von Destaco in die Stabilus-Gruppe wird nicht nur unseren Konzernumsatz deutlich steigern, sondern auch eine positive Auswirkung auf unsere bereinigte EBIT-Marge haben. Nach Abschluss der Transaktion wird unsere Nettoverschuldung weniger als zweieinhalbmal höher sein als das EBITDA, was der Gruppe weiterhin ausreichende finanzielle Flexibilität ermöglicht, um das Geschäft gezielt auszubauen und unser Wachstum zu unterstützen."

Die Stabilus-Aktien legten am Donnerstag nach einem schwachen Start deutlich zu. Im XETRA-Handel stiegen sie zeitweise um 6,56 Prozent auf 56,05 Euro und übernahmen damit nicht nur die Spitze des MDAX, sondern übertrafen auch die für den langfristigen Trend wichtige 100-Tage-Linie und erreichten den höchsten Stand seit Juni.

Investoren zeigten sich erfreut darüber, dass der Autozulieferer von der Übernahme des amerikanischen Spezialisten für Industrieautomatisierung von Anfang an einen positiven operativen Ergebnisbeitrag erwartete und dafür keine Kapitalerhöhung erforderlich war, so Händler.

JPMorgan-Analyst Akshat Kacker bezeichnete die Akquisition als "transformierenden Schritt" und als wichtigen Teil der langfristigen Unternehmensstrategie.