Software AG auf Turbo-Kurs! Künstliche Intelligenz verspricht Mega-Gewinne

24.7.2023, 21:00

Mit Hilfe des frischen Besitzers Silver Lake und schlauen KI-Technologien soll das Unternehmen einen Mega-Boost erleben

Der Konzernchef der Darmstädter Software AG, Sanjay Brahmawar, sagte im Interview mit dem Handelsblatt, dass mithilfe von sogenannter generativer KI, beim Schreiben von Software und in der Kommunikation mit Kunden, die Gewinne deutlich ansteigen werden. „Dabei geht es um zweistellige Prozentsätze und nicht um ein oder zwei Prozent“, erklärte er.

Bereits heute hat das Unternehmen die Technologie in seine Produkte integriert. Brahmawar betonte jedoch, dass geistiges Eigentum geschützt und verantwortungsbewusst mit den Daten umgegangen werden muss. Der neue Eigentümer Silver Lake soll dabei bei der Modernisierung des Unternehmens und an der Erhöhung der Profittabilität helfen. Der US-Technologieinvestor plant die Firma nach dem Erwerb von mehr als 84 Prozent der Anteile, in vielleicht fünf Jahren von der Börse zu nehmen. Brahmawar vermutet, dass die Software AG dann 2,5 bis dreimal so groß wie heute sein werde. Er bestätigte jedoch, dass keine konkrete Summe genannt wurde, um die Firma zu unterstützen.

Um in der wachsenden Branche der Digitalisierung der Wirtschaft zu bestehen, möchte die Software AG stärker Software-Abos aus der Cloud (Software as a Service – SaaS) vermarkten, anstatt klassische Lizenzen zu verkaufen. Dadurch hat die Firma einen starken Umsatz- und Gewinnrückgang erfahren, der Investoren abgeschreckt hat. Die Radikaleinschnitte, bei denen 200 Stellen zum Opfer fielen, sind nun nahezu beendet und das Unternehmen möchte verantwortungsvolle Entscheidungen treffen, die mehr am langfristigen Umsatzwachstum orientiert sind. Zudem sollen künftig auch wieder Zukäufe für das eigene Geschäftsfeld getätigt werden, wie die letzte Übernahme der US-Firma Streamsets für 580 Millionen Dollar.

Da die Software AG im zweiten Quartal eine Steigerung des Umsatzes und des Betriebsergebnisses erreichte, notiert das Papier zum letzten Mal im MDax und TecDax, bevor es aus den Indizes entfernt wird. Die 1969 gegründete Softwares AG hatte ursprünglich auf Großrechner gesetzt, die jedoch immer weniger gebraucht werden. Dennoch hat sie neue Geschäftsfelder erschlossen wie Programme für die Vernetzung von Maschinen, Automatisierung von Geschäftsprozessen oder die Integration von unterschiedlichen IT-Systemen. Dieses Segment Digital Business entwickelte sich bislang leider schlechter als erwartet.

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