Trotz eines Mietwachstums hat TAG Immobilien im ersten Halbjahr operativ weniger verdient und musste die höheren Finanzierungskosten spüren.

In Folge der neuen Einschätzung des Immobiliensektors infolge der jüngsten Zinserhöhungen fiel die Neubewertung des Portfolios deutlich weniger positiv aus, was letztlich zu einem Verlust geführt hat. Dennoch sieht sich der Hamburger Wohnimmobilienkonzern, der im MDAX gelistet ist, für seine Jahresziele auf Kurs. Für den Zeitraum Januar bis Juni stellte TAG einen operativen Gewinn FFO I von 89,1 Millionen Euro bzw 0,51 Euro je Aktie bzw. einen bereinigten operationalen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) von 122 Millionen Euro sowie einen FFO II von rund 112 Millionen Euro bzw. 0,64 Euro je Aktie fest.

Auch Wettbewerber wie Deutsche Wohnen, sein Mutterkonzern Vonovia sowie LEG Immobilien mussten ein negatives Bewertungsergebnis des Portfolios hinnehmen. Für das Gesamtjahr erwartet TAG Immobilien einen operativen Gewinn FFO I in der Spanne von 170 bis 174 Millionen Euro bzw. bei 0,98 EUR je Aktie sowie einen FFO II um die 240 bis 246 Millionen Euro bzw. 1,38 Euro pro Aktie. Dies liegt unter dem Niveau des Vorjahres. Hinsichtlich einer Dividendenausschüttung für 2023 ist noch nichtsentschieden worden, auch wenn ein operativer Gewinn FFO prognostiziert wird. Die Entscheidung hänge vom Abschluss der Refinanzierungen und der Marktsituation zum Jahresende ab.

CFO Martin Thiel stellte auf einer Analysten-Telefonkonferenz klar, dass entscheidend die Liquiditäts-Situation des Konzerns zu dem Zeitpunkt des Veröffentlichens der Prognose 2024 sein werde. Im vergangenen Jahr wurde - auch aufgrund eines FFO-Gewinns - die Dividende ausgesetzt, um die Kapital- und Finanzierungsbasis zu stärken. Für 2021 erhielten die Aktionäre 0,93 Euro pro Aktie. Die TAG Immobilien-Aktie notiert im XETRA-Handel am Montag zeitweise 3,75 Prozent tiefer bei 10,02 Euro.