Rheinmetall expandiert: Produktion von Artilleriemunition bald in der Ukraine

19.2.2024, 10:00

Munitionsmangel in Kiew: Rheinmetall steigert Produktion und plant Fertigungsstätte direkt in der Ukraine.

Die Auseinandersetzungen zwischen der Ukraine und Russland dauern schon lange an und haben einen enormen Waffenbedarf zur Folge. Aus diesem Grund plant der deutsche Hersteller Rheinmetall seine Produktion von Munition für Artilleriesysteme in der Ukraine zu erhöhen. Dies gab das Unternehmen während der Münchner Sicherheitskonferenz bekannt. Eine Absichtserklärung zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit einem ukrainischen Partner wurde bereits unterzeichnet, in dessen Rahmen Rheinmetall 51 Prozent der Anteile besitzen wird.

Der Vorstandsvorsitzende von Rheinmetall, Armin Papperger, betonte, dass das Gemeinschaftsunternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit und somit zur Sicherheit Europas leisten wird. Die ukrainische Fertigungsstätte, die noch gebaut werden muss, wird jährlich eine sechsstellige Anzahl an Geschossen im Artilleriekaliber 155 Millimeter herstellen.

Dies umfasst auch die entsprechenden Treibladungen, die beispielsweise von der Panzerhaubitze 2000 verschossen werden. Der Bedarf an Artilleriemunition ist in diesem Krieg unabdingbar, denn laut Schätzungen werden täglich tausende Geschosse verbraucht.

Dies ist jedoch nicht das einzige Vorhaben von Rheinmetall. Erst kürzlich hat das Unternehmen den Bau eines weiteren Munitionswerks in Unterlüß, Niedersachsen, angekündigt. Dort sollen neben Sprengstoff und Komponenten für Raketenartillerie ab 2025 auch Artilleriesysteme hergestellt werden. Das Werk wird eine jährliche Produktion von 200.000 Schuss ermöglichen.

Zudem hat Rheinmetall bereits im vergangenen Jahr ein Joint Venture mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukrainian Defense Industry JSC, vormals Ukroboronprom, gegründet. Geplant ist die Wartung von Militärfahrzeugen und später auch die Fertigung von gepanzerten Fahrzeugen, darunter auch der neue Kampfpanzer Panther.

Die Entscheidung von Rheinmetall, die Produktion in der Ukraine zu erhöhen, kommt nicht überraschend. Die Geschosse und Fahrzeuge des deutschen Rüstungskonzerns gehören zu den modernsten und leistungsfähigsten in der Welt und können somit einen maßgeblichen Vorteil im Krieg gegen Russland bieten.

Dabei wird nicht nur der ukrainischen Armee geholfen, sondern auch die Position Europas gestärkt. Die Zusammenarbeit zwischen Rheinmetall und der Ukraine wird somit nicht nur wirtschaftliche, sondern auch sicherheitspolitische Vorteile bringen.

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