Nemetschek gibt Gas: Mehr Wachstum in Aussicht gestellt

21.3.2024, 13:18

Trotz Baubranche-Krise in Europa: Nemetschek setzt auf Wachstumskurs im neuen Jahr.

Trotz der aktuellen Herausforderungen in der europäischen Bauwirtschaft setzt der Münchner Softwarekonzern Nemetschek, spezialisiert auf Lösungen für Architekten und Bauunternehmen, seine Ambitionen auf höhere Zuwächse im neuen Jahr fort. Ein entschlossener Schritt, der die Dynamik und Anpassungsfähigkeit des Unternehmens unter Beweis stellt. Inmitten einer Phase, in der hohe Zinsen und gestiegene Kosten den Bau Sektor belasten, hält Nemetschek an seiner Vision fest, den zweistelligen Wachstumsbereich zu erreichen und die Marge über 30 Prozent zu halten.

Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, dass es für 2024 einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von zehn bis elf Prozent anstrebt. Die Zielmarke für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt zwischen 30 und 31 Prozent, womit die operative Marge von 32,0 Prozent im Jahr 2022 allerdings nicht erreicht würde. Diese Ankündigung traf auf gemischte Reaktionen von Analysten, die teilweise eine stärkere Erholung der Profitabilität erwartet hatten.

Die Aktie von Nemetschek verzeichnete nach diesen Neuigkeiten einen Rückgang von mehr als fünf Prozent auf 82,96 Euro und stand somit im Fokus des Marktes. Michael Briest von der UBS sah den Ausblick weitgehend im Rahmen der Erwartungen, hob jedoch hervor, dass das Unternehmen eine schnellere Umstellung auf das Abonnementmodell plant als zunächst angenommen. Sven Merkt von Barclays merkte an, dass der Ausblick den mittelfristigen Zielen des Unternehmens entspricht, aber nach einem starken Jahr 2023 nun weniger Aufwärtspotenzial für die Marktprognosen bietet.

Die Strategie, sich stärker auf Abonnementerlöse zu konzentrieren, setzt Nemetschek auch dieses Jahr fort. Vorstandschef Yves Padrines unterstreicht das Engagement für Innovationen in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Cloud-Services und digitale Zwillinge. Diese Fokussierung auf zukunftsweisende Technologien soll nicht nur die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens in einem schwierigen Marktumfeld stärken, sondern auch die internationale Expansion und die Steigerung wiederkehrender Umsätze vorantreiben.

Trotz der anhaltenden Umstellung auf Abonnementmodelle, die kurzfristig Wachstum und Profitabilität belasten könnten, blickt Nemetschek optimistisch in die Zukunft. Das Management hatte bereits früh signalisiert, dass für 2024 wieder mit einem Wachstum im zweistelligen Prozentbereich gerechnet wird. 2025 soll sich das Wachstumstempo weiter beschleunigen, unterstützt durch eine zunehmende Internationalisierung und den Ausbau wiederkehrender Einnahmen.

Die Herausforderungen in der Bauindustrie sind deutlich, doch Nemetschek zeigt sich entschlossen, diese zu meistern und seine Position als führender Anbieter von Bausoftware weiter zu festigen. Mit über 3400 Beschäftigten und einem starken Fokus auf Innovation und Kundenzufriedenheit ist Nemetschek gut aufgestellt, um auch in schwierigen Zeiten Erfolge zu verzeichnen.

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