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27.7.2023, 12:00

MTU-Aktie stolpert trotz Wachstum: Triebwerksinspektionen bremsen Ergebnisauswirkung, trotz starker Expansion!

MTU hat im zweiten Quartal von einer anhaltend starken Nachfrage aus der zivilen Luftfahrt profitiert und seine Jahresprognose bekräftigt

Der Triebwerkshersteller MTU hat im zweiten Quartal eine anhaltend starke Nachfrage aus der zivilen Luftfahrt verzeichnet und seine Jahresprognose bekräftigt.

Der Umsatz erhöhte sich auf dem zivilen Triebwerksgeschäft auf 387 Millionen Euro nach 318 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum und im militärischen Triebwerksgeschäft auf 126 (Vorjahr 106) Millionen Euro. Der wesentliche Umsatzträger hier war das Eurofighter-Triebwerk EJ200. Der Konzernumsatz stieg auf 1,55 von 1,29 Milliarden Euro, das bereinigte operative Ergebnis legte auf 193 (159) Millionen Euro und dieentsprechende Marge verbesserte sich von 12,3 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 12,5 Prozent zu. Nach Steuern verdiente MTU bereinigt 143 (Vorjahr: 114) Millionen Euro, der freie Cashflow lag im zweiten Quartal bei 42 Millionen Euro nach 33 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Der DAX-Konzern bekräftigte seine vor einem Monat angehobene Jahresprognose: Er rechnet nun 2023 mit einer "leichten Steigerung" der bereinigten EBIT-Marge verglichen mit dem Vorjahr sowie einem bereinigten operativen Gewinn EBIT von leicht über 800 Millionen Euro. Das Umsatzziel 2023 sieht MTU weiterhin bei 6,1 bis 6,3 Milliarden Euro, den Free Cashflow weiterhin über dem Vorjahreswert von 326 Millionen Euro. Vorstandsvorsitzender Lars Wagner betonte, dass die Erholung der Branche anhalte und man den im Monat angehobenen Zielen für 2023 entgegen allen Herausforderungen weiter auf dem Weg zu sei.

Vor einer Woche war der Triebwerkshersteller von der Luftfahrtmesse in Paris zurückgekehrt und stellte nun klar, dass sich die von Pratt & Whitney angekündigte Triebwerksinspektion nicht um ein Triebwerks-Design-Problem handelte. Wagner betonte, dass das Problem bei der Triebwerksherstellung vor kurzem ans Licht gekommen sei und das Management alles daran setze, die Auswirkungen auf die Kunden so gering wie möglich zu halten. Durch die frühzeitig zur Wartung eingezogenen Triebwerke stehen weniger Flugzeuge für den Flugbetrieb zur Verfügung. Zahlen bezüglich Kosten des Inspektionsprogramms konnten noch nicht genannt werden.

Die Muttergesellschaft von Pratt & Whitney, der US-Luftfahrt- und Rüstungskonzern Raytheon, hatte am Vortag die Ankündigung verkündet, dass ein erheblicher Teil der verbauten Triebwerke in Airbus A320neo-Maschinen vorzeitig überprüft werden muss. So müssen ab Anfang September 200 Triebwerke und voraussichtlich 1.000 Triebwerke bis spätestens 2025 inspiziert werden. MTU-Chef Wagner wies darauf hin, dass es sich bei den Anomalien um ein Problem der Vergangenheit handele und die Produktion von Neutriebwerken und Ersatzteilen davon nicht betroffen sei. Auch wenn das Metallpulver, bei dessen Verwendung es zu Einschlüssen gekommen war, nicht im Bauanteil von MTU liegt, hat das Unternehmen sein Netzwerk aufgestellt, um eine schnellstmögliche Inspektion der betroffenen Triebwerke zu gewährleisten. MTU geht nicht davon aus, dass Triebwerksscheiben ersetzt werden müssen, voraussichtlich werden 98 bis 99 Prozent der inspizierten Triebwerksscheiben direkt wieder eingebaut werden können.

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