Milliardenverlust, aber Prognose strahlt! Wird Aroundtown die Kurve kriegen?

30.8.2023, 14:00

Aroundtown bekommt weiter das schwache Umfeld zu spüren, kann aber beim Ausblick zum Optimismus anregen

Aroundtown, der Gewerbeimmobilienspezialist, spürt weiter das schwache Umfeld.

Höhere Zinsen wirken sich negativ auf die Immobilienwerte aus. Daher musste das Unternehmen im ersten Halbjahr sein Portfolio erheblich abwerten, was einen Milliardenverlust zur Folge hatte. Objekte wurden leicht unter Buchwert verkauft. Auch operativ lief das Geschäft schlechter als erwartet, wirkte sich aber nicht so stark aus wie befürchtet. Für das laufende Jahr zeigte sich das Unternehmen etwas optimistischer und hob seine Prognose für die operative Ergebniskennziffer FFO I (Funds from Operations) leicht an, wodurch ein leichter Rückgang erwartet wird.

In den vergangenen drei Jahren hat die Aroundtown-Aktie fast 70 Prozent an Wert eingebüßt und im aktuellen Jahr über 30 Prozent. Im ersten Halbjahr verbuchte Aroundtown wegen der Abwertung des Immobilienbestandes einen Nettoverlust von rund 1,3 Milliarden Euro. Die Barmittel und liquiden Mittel beliefen sich Ende Juni auf 2,5 Milliarden Euro, dazu kämen noch erwartete Erlöse aus unterzeichneten, aber noch nicht abgeschlossenen Veräußerungen und Verkäuferdarlehen von etwa einer Milliarde Euro. Diese decken die Fälligkeiten der Schulden bis Mitte 2026. Die Kelvinmieteinnahmen sanken im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf 596 Millionen Euro. Der operative Gewinn (FFO I) fiel um sechs Prozent auf 175,3 Millionen Euro.

Anleger zeigten sich am Mittwoch allgemein ermutigt, da das Unternehmen für das Gesamtjahr etwas optimistischer wurde. Dieser Erfolg übertrug sich auch auf die Aktie, die sich mit einem Anstieg von 6,52 Prozent auf 1,50 Euro an die Spitze im SDAX, und das auch trotz eines Sektorumfelds, das immer noch unter den hohen Zinsen leidet.

Auch Analysten, wie Andre Remke von der Baader Bank, und Kai Klose von der Berenberg Bank, bemerkten, dass die operative Entwicklung und die Portfolio-Abwertung den eigenen Erwartungenentsprachen. Am Mittwoch mussten Anleger jedoch auf neue Erkenntnisse zur deutschen Inflation achten, da die Europäische Zentralbank ihren Wirken unter diesen Signalkette ausübt.

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