McDonald's plant, Bestellungen im Drive-thru künftig von Künstlicher Intelligenz (KI) annehmen zu lassen. Die Fast-Food-Kette setzt bereits in vielen Filialen auf Automaten für Bestellungen und will diese Technologie nun auch am Drive-thru-Schalter einsetzen.

Ein Testlauf in über 100 US-Standorten, der gemeinsam mit dem Computerkonzern IBM durchgeführt wurde, wird nach rund zwei Jahren beendet, wie die Fachpublikation "Restaurant Business" am Wochenende berichtete. Dieser Schritt sei jedoch nicht das Ende der Bemühungen, so McDonald's. Das Unternehmen sei nach den Testerfahrungen überzeugt, dass Sprachbestellungen im Drive-thru ein Teil der Zukunft der Restaurants sein werden. Bis Jahresende will McDonald's eine technische Lösung festlegen.

Die Nutzung von KI in der Bestellannahme bietet erhebliche Vorteile, da moderne Spracherkennungssoftware zunehmend besser darin wird, Gespräche mit Menschen zu führen. Insbesondere in Restaurants, in denen eine begrenzte Wortauswahl genügt, eignet sich diese Technologie gut. Generative KI, wie sie etwa beim Chatbot ChatGPT zum Einsatz kommt, kann zudem menschenähnliche Sätze formulieren.

Allerdings bedeutet der Einsatz von KI auch tiefgreifende Veränderungen für die Beschäftigten. Eine aktuelle Studie des McKinsey Global Institute (MGI) ermittelte, dass bis 2030 allein in Deutschland rund drei Millionen Jobs oder sieben Prozent der Gesamtbeschäftigung durch KI betroffen sein könnten. Die Autoren warnen vor einem Auseinanderdriften des Arbeitsmarkts: Während hoch qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze knapp werden könnten, droht im Niedriglohnsektor ein Überangebot an Arbeitskräften.

McDonald's experimentiert nicht nur im Drive-thru mit neuer Technologie. Im Dezember schloss das Unternehmen eine Partnerschaft mit Google, die auf die Nutzung generativer KI ausgerichtet ist. Die Details dieser Zusammenarbeit sind jedoch noch unklar.

Auch andere US-Fast-Food-Ketten wie Wendy's und Carl's Jr. testen die automatisierte Annahme gesprochener Bestellungen. Es bleibt offen, wie schnell solche Lösungen außerhalb der USA eingeführt werden können, da KI-Software meist zuerst für Englisch entwickelt wird.

Der Testlauf zur KI-Bestellannahme zeigt McDonald's Bestreben, technologische Innovationen voranzutreiben und das Kundenerlebnis zu verbessern. Die Entscheidung, bis Ende des Jahres eine endgültige Lösung zu finden, unterstreicht die Entschlossenheit des Unternehmens, auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben und die Effizienz in den Restaurants zu steigern.

Während die genaue Implementierung und der globale Rollout noch abzuwarten sind, stellt dieser Schritt einen bedeutenden Fortschritt in der Automatisierung und Digitalisierung der Fast-Food-Industrie dar. Die Auswirkungen auf die Belegschaft und die Anpassung der Arbeitsmarktsituation werden dabei entscheidende Faktoren sein, die es zu beobachten gilt.