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29.3.2024, 18:30

Lufthansa: Bodenpersonal erhält bis zu 18% mehr Gehalt

Lufthansa ringt mit "historischem" Tarifvertrag: Mehr Lohn trifft auf wirtschaftliche Bedenken. Ver.di jubelt, Airline warnt.


Im hart umkämpften Tarifstreit mit der Gewerkschaft Ver.di hat die Lufthansa eine signifikante Lohnerhöhung für das Bodenpersonal beschlossen. In einem beispiellosen Schritt werden die rund 25.000 Beschäftigten ab Januar 2024 bis zu 18 Prozent mehr Lohn erhalten. Diese Vereinbarung markiert den Abschluss monatelanger Verhandlungen und Auseinandersetzungen, die mehrfach zu Arbeitsniederlegungen und Flugausfällen geführt hatten.

Rückwirkend zum 1. Januar 2024 wird das Gehalt um sieben Prozent, mindestens jedoch um 280 Euro angehoben. Ab März 2025 folgt eine weitere Erhöhung um zwei Prozent sowie ein Sockelbetrag von 150 Euro für alle Mitarbeiter. Zudem profitieren die Beschäftigten von einer Anpassung des Urlaubsgeldzuschlags um 150 Euro und einer Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3000 Euro, die in zwei Raten ausgezahlt wird.

Besonders hervorzuheben ist die Wiedereinführung der monatlichen Schichtzulage von 3,6 Prozent des Grundgehalts für die Bodenbeschäftigten, eine Regelung, die seit 2005 nicht mehr in Kraft war. Mit einer durchschnittlichen Gehaltserhöhung von etwa 12,5 Prozent bezeichnet die Lufthansa diesen Abschluss als "guten Kompromiss", der jedoch auch eine "große wirtschaftliche Herausforderung" darstellt. Laut Personalvorstand Michael Niggemann kommen die Steigerungen insbesondere den unteren und mittleren Gehaltsgruppen zugute.

Ver.di bewertet den Tarifabschluss als "historisch" und betont, dass erstmals Ost-Tarifverträge an das Westniveau angeglichen werden. Die Einigung, die durch die Vermittlung des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow und des ehemaligen Chefs der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, zustande kam, konnte weitere Streiks abwenden. Ramelow äußerte seine Dankbarkeit über seinen Beitrag zur Lösung des Konflikts und betonte den Erfolg nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für die Fluggäste.

Die Verhandlungen wurden als schwierig beschrieben, mit der Lufthansa, die ursprünglich zehn Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 28 Monaten anbot, und Ver.di, die 12,5 Prozent mehr Geld bei einer zwölfmonatigen Laufzeit forderte. Dieser Tarifvertrag, gültig für 24 Monate, signalisiert einen wichtigen Wendepunkt in den Beziehungen zwischen der Lufthansa und ihren Beschäftigten, und stellt einen bedeutenden Schritt zur Stabilisierung der Arbeitsbedingungen in der Luftfahrtbranche dar.

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