Die US-Bank JPMorgan rechnet in diesem Jahr mit höheren Zinserträgen aufgrund des anhaltend hohen Zinsniveaus. Anlässlich einer Investorenveranstaltung am Montag teilte das größte US-amerikanische Geldhaus mit, dass der Zinsüberschuss im Gesamtjahr nun bei rund 91 Milliarden US-Dollar (83,7 Mrd. Euro) liegen dürfte. Zuvor hatte Bankchef Jamie Dimon rund 90 Milliarden Dollar anvisiert.

Grund für die gestiegene Prognose ist der bisher ausbleibende Hinweis der US-Notenbank Federal Reserve auf eine mögliche Senkung der Leitzinsen. Fachleute rechnen derzeit mit zwei Zinssenkungen in diesem Jahr, beginnend im Spätsommer, um der notorisch hohen Inflation entgegenzuwirken. Trotz dieser positiven Erwartungen gibt die JPMorgan-Aktie an der NYSE 0,18 Prozent nach und notiert bei 204,42 US-Dollar.

Parallel zu den gestiegenen Zinserträgen erwartet die Bank jedoch auch höhere Gesamtkosten als bisher angenommen. Bereinigt um Sonderposten sollen diese nun bei rund 92 Milliarden Dollar liegen, was eine Milliarde mehr als zuletzt veranschlagt ist. Einer der Gründe hierfür ist eine Spende in Höhe von einer Milliarde Dollar an die konzerneigene Stiftung, die JPMorgan Anfang des Monats bekanntgegeben hatte.

Neben dem Zinsgeschäft erwirtschaftet JPMorgan auch in anderen Bereichen wie dem Investmentbanking und der Vermögensverwaltung Erträge. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Gesamterträge des New Yorker Instituts auf 162 Milliarden Dollar.

Aufgrund ihres soliden Finanzpolsters sieht die Bank Spielraum für erhöhte Aktienrückkäufe, bleibt dabei jedoch vorsichtig. "Höhere Anforderungen zum Vorhalten von Kapital würden ab dem dritten Quartal 2025 greifen", hieß es in einer Präsentation des Unternehmens.

Diese Entwicklungen zeigen, dass JPMorgan trotz Herausforderungen im Marktumfeld weiterhin in der Lage ist, stabile Erträge zu generieren und ihre finanzielle Position zu stärken.