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27.10.2023, 14:00

Hypoport verzeichnet gesenkte Umsatzprognose und schwächere Quartalsleistung

Der Finanzdienstleister Hypoport ist weiterhin von den Herausforderungen im Bereich der Immobilienfinanzierungen betroffen

Hypoport, ein führender Finanzdienstleister, hat weiterhin mit den Herausforderungen im Bereich Immobilienfinanzierungen zu kämpfen. Aufgrund der schwachen Geschäftsentwicklung in der Sparte Immobilienplattform muss das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr nach unten korrigieren.

Zusätzlich belastet wird das Unternehmen durch die langsame Erholung des privaten Immobilienfinanzierungsmarktes, wie am Donnerstagabend von dem im SDAX notierten Unternehmen bekanntgegeben wurde. Die Aktie fiel kurz nach Handelsbeginn um 7 Prozent und durchbrach erstmals seit Januar die 100-Euro-Marke. Doch der Kurs erholte sich schnell und schloss schließlich mit einem Plus von 0,66 Prozent bei 106,60 Euro.

Trotzdem ist der Kursverlust bemerkenswert, da die Aktie im Juli noch nahezu 200 Euro wert war. Im Herbst 2021 erreichte sie sogar ein Allzeithoch von über 600 Euro, bevor weltweit die Leitzinsen erhöht wurden, um der Inflation entgegenzuwirken und damit Immobilienfinanzierungen teurer zu machen. Ein Händler sprach von einer anhaltenden Belastung des Immobiliensektors durch die gestiegenen Zinsen.

Der fortlaufende Preisverfall von Häusern und Wohnungen deutet nicht auf eine Erholung der Handelsaktivitäten hin. Die Marktprognosen für Hypoport müssen nun erneut deutlich gesenkt werden, so der Händler. Eine Prognosesenkung war zwar erwartet worden, schreibt Marius Fuhrberg, Analyst bei der Warburg Bank. Doch er erwartet, dass dies das Ende der schlechten Nachrichten sein wird, da sich die Vergleichsbasis im vierten Quartal verbessern sollte und eine leichte Markterholung für das kommende Jahr erwartet wird.

Aus mittelfristiger Perspektive betrachtet, sind Kurse unter 100 Euro eine attraktive Kaufgelegenheit, so Fuhrberg. Hypoport gibt nun einen erwarteten Umsatzrückgang von bis zu 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bekannt, nachdem das Unternehmen zuvor lediglich von einem Rückgang von bis zu 15 Prozent ausgegangen war. Im Jahr 2022 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 456 Millionen Euro. Dieser Rückgang wurde auch von Analysten erwartet. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern soll 2023 zwischen 10 und 15 Millionen Euro liegen, im Vergleich zu etwa 25 Millionen Euro im Vorjahr.

Bisher hatte Hypoport lediglich von einem operativen Ergebnis von mindestens 10 Millionen Euro gesprochen. Experten hatten bisher mit einem etwas niedrigeren Betrag gerechnet. Für das Gesamtjahr wird der Gewinn vor Zinsen und Steuern durch eine Reihe von netto positiven Einmaleffekten erreicht, wie das Unternehmen erläutert. Zu diesen Einmaleffekten zählen nicht verbrauchte Kaufpreisverbindlichkeiten aus einem Besserungsschein und Aufwendungen für die Reorganisation innerhalb des Segments Immobilienplattform.

Im dritten Quartal sank der Umsatz laut vorläufigen Berechnungen um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 88 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern verzeichnete Hypoport einen Verlust von einer Million Euro, nach einem kleinen Plus im Vorjahr. Sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis verfehlte Hypoport die Erwartungen von Analysten, die eine deutlichere Verbesserung im Vergleich zum Vorquartal prognostiziert hatten.

Der Hauptgrund für die Probleme im Geschäft ist laut Hypoport der signifikante Einbruch des privaten Immobilienfinanzierungsmarktes seit Ende 2022.

Eine detailliertere Aufschlüsselung der Zahlen zum dritten Quartal wird Hypoport am 13. November vorlegen. Am Freitag stiegen die Aktien von Hypoport dennoch um 0,28 Prozent auf 106,20 Euro an der XETRA.

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