GRENKE-Aktie unter Druck: Neugeschäftswachstum bleibt hinter Erwartungen zurück

4.1.2024, 13:00

GRENKE, ein Spezialist im Leasingbereich, hat im vergangenen Jahr etwas weniger Neugeschäft generiert als zuvor prognostiziert.

GRENKE, der führende Anbieter für Leasing-Lösungen, vermeldete einen geringfügigen Rückgang im Neugeschäft im vergangenen Jahr im Vergleich zur vorhergehenden Prognose. Das Unternehmen aus Baden-Baden gab am Donnerstag bekannt, dass das Leasing-Neugeschäft um 12,3 Prozent auf 2,58 Milliarden Euro gestiegen sei.

Vorstandsvorsitzender Sebastian Hirsch hatte zuletzt die untere Hälfte des angekündigten Prognosekorridors von 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro erwähnt. Trotz der knappen Erfüllung der Prognose bezeichnete Hirsch das Jahr als erfolgreich. "Im neuen Jahr streben wir ein weiteres Wachstum im Neugeschäft an, wie bisher", fügte er hinzu.

Die Aktie des Unternehmens hat sich in den letzten Monaten nach einem längeren Abwärtstrend wieder etwas erholt. Nach einem Kurseinbruch Anfang 2023 von unter 20 Euro stieg sie bis Anfang Mai auf über 32 Euro, fiel jedoch bis Ende Oktober wieder unter 20 Euro. Im Dezember konnte sie sich wieder über25 Euro halten. Am Donnerstag notierte die im SDAX gelistete Aktie knapp unter dieser Marke und verzeichnete einen Verlust von 0,6 Prozent auf 24,75 Euro via XETRA.

Laut Warburg-Analyst Marius Fuhrberg hatte das vierte Quartal des Jahres starke Zahlen im Neugeschäft hervorgebracht. Der Trend mit hohem Wachstum in Nord- und Osteuropa setzte sich fort, gefolgt von Südeuropa. Das Minus in der deutschsprachigen Region sei auf das bereits hohe Niveau zurückzuführen.

GRENKE-Chef Hirsch möchte den Schwung aus dem letzten Quartal nutzen, um auch im neuen Jahr das ambitionierte Ziel von mindestens drei Milliarden Euro im Leasing-Neugeschäft zu erreichen. Die Analysten von Pareto Securities sehen dies als herausfordernd an, da es ein schnelleres Wachstum von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr impliziert.

Die Marge des sogenannten Deckungsbeitrags2 ist im abgelaufenen Jahr um 0,4 Prozentpunkte auf 16,5 Prozent gestiegen. Diese Kennzahl gibt Auskunft über die Profitabilität des Neugeschäfts. Angesichts des gestiegenen Zinsniveaus betonte Hirsch, dass die starke Profitabilität wichtiger sei als das reine Volumenwachstum.

GRENKE kann steigende Zinsen nur verzögert an seine meist mittelständischen Kunden weitergeben, deren Geschäftsausstattung über das Leasing finanziert wird. Fuhrberg geht davon aus, dass GRENKE mit der Aussicht auf sinkende Zinsen in diesem Jahr sein mittelfristiges Margenziel von 17 Prozent erreichen kann.

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