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22.12.2023, 10:00

Commerzbank erhält grünes Licht von der EZB für Aktienrückkauf

Die Commerzbank startet ihr zweites Aktienrückkaufprogramm, infolge der Zusage der EZB.

Die Commerzbank erhält von der Europäischen Zentralbank (EZB) die Genehmigung für ihr zweites Aktienrückkaufprogramm. Nachdem alle erforderlichen Bedingungen erfüllt wurden, kann das Unternehmen nun starten. Mit einem Volumen von 600 Millionen Euro ist das Programm fast fünfmal so groß wie das erste, welches im Juni abgeschlossen wurde. Der Vorstand wird Anfang Januar den Start beschließen und die zurückgekauften Aktien sollen eingezogen werden. Die Nachrichten sorgten am Donnerstag für positive Reaktionen an der Börse.

Nach ihrer Rettung durch den Staat in der Finanzkrise 2008/2009 und jahrelanger Sanierung konnte die Commerzbank zuletzt wieder Milliardengewinne verzeichnen. Zudem gelang ihr die Rückkehr in den deutschen Leitindex DAX. Trotzdem bleibt der deutsche Staat der größte Anteilseigner der Bank. Im Laufe dieses Jahres kaufte die Bank bereits eigene Aktien vom Markt zurück und kündigte nun ein zweites Rückkaufprogramm an. Insgesamt plant sie, in den Jahren 2022 bis 2024 drei Milliarden Euro über Dividenden und Aktienrückkäufe an ihre Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben.

Die Commerzbank hat sich für die nächsten Jahre ehrgeizige Ziele gesetzt. Sie plant, durch den Ausbau des Geschäfts mit vermögenden Privatkunden und die Einführung zusätzlicher digitaler Angebote für Firmenkunden höhere Gewinne zu erzielen. Konzernchef Manfred Knof und sein Vorstand peilen für 2023 einen Überschuss von rund 2,2 Milliarden Euro an. Bis 2027 soll das Nettoergebnis sogar auf rund 3,4 Milliarden Euro steigen.

Die Ankündigung des zweiten Aktienrückkaufprogramms hat zu einem Kursgewinn der Commerzbank-Aktien geführt. Sie konnten sich mit einem Plus von 1,33 Prozent auf 10,67 Euro an die Spitze des DAX setzen und die 50-Tage-Linie überschreiten. Dies gilt als Indikator für den mittelfristigen Kurstrend. Die Entscheidung der EZB, grünes Licht für Aktienrückkäufe zu geben, war zwar keine Überraschung, dennoch wurde sie von Marktbeobachtern positiv bewertet. Das angekündigte Kaufvolumen von 600 Millionen Euro entsprach immerhin mehr als 56 Millionen Aktien, was über dem durchschnittlichen Xetra-Handelsvolumen einer Börsenwoche liegt.

Die Commerzbank-Aktien konnten sich am Donnerstag auch im europäischen Bankensektor behaupten und lagen auf dem ersten Platz, obwohl der Sektor insgesamt kaum verändert war. Seit Jahresbeginn haben sich die Aktien um etwas mehr als 22 Prozent verteuert und damit etwas besser als der Sektor mit einem Plus von 19 Prozent abgeschnitten. Im DAX reicht diese Entwicklung jedoch nur für einen Platz im oberen Mittelfeld. Die steigenden Zinsen in den letzten Monaten waren einer der Haupttreiber der Bank-Aktien, jedoch konnte die Commerzbank auch die Krise einiger Regionalbanken in den USA vom März hinter sich lassen.

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