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7.8.2023, 14:00

LANXESS auf Rutschpartie! Gewinn schwindet, neuer Geldboss tritt an!

Der Spezialchemiekonzern LANXESS stemmt sich mit einem Sparprogramm gegen die aktuelle Flaute der Chemiebranche

Der Kölner Spezialchemiekonzern LANXESS stemmt sich mit einem Sparprogramm gegen die Flaute der Chemiebranche.

Ein europaweiter Einstellungsstopp, Kostenbewusstsein und geringere Investitionen sollen rund 100 Millionen einmalig und schrittweise tiefgreifende Maßnahmen wie eine schlanke Verwaltung und Betriebsschließungen einsparen. Die bis zu 150 Millionen Euro jährlich dauerhafte Kostensenkung soll ab 2025 in Kraft treten.

Im Fokus steht in erster Linie der Standort Krefeld-Uerdingen mit seiner energieintensiven Hexan-Oxidationsproduktion, die bis 2026 stillgelegt werden soll. Der Betrieb für die Chromoxid-Produktion für die Bau- und Keramikbranche ist für den Verkauf vorgesehen. Im schlimmsten Fall wären 110 Mitarbeiter betroffen. In allen anderen 51 Betrieben in Deutschland soll laut LANXESS-Chef Matthias Zachert Stand heute festgehalten werden, jedoch könnten auch hier bei einer Verschlechterung der Rahmenbedingungen weitere Prüfungen folgen. Der MDax-Konzern kritisiert die im internationalen Vergleich hohen Strompreise in Deutschland und fordert neben einem Bürokratieabbau einen Industriestrompreis.

LANXESS kann derzeit die träge Konjunktur in vielen Regionen der Welt und schwache Nachfragen aus der Bau- und Elektronikindustrie spüren, was zur Senkung des Jahresausblicks im Juni führte. Die Nachfrage in allen Endmärkten bleibt schwach, vor allem in der Bau- und Elektro-/Elektronikindustrie und im wichtigen chinesischen Markt ist keine Erholung sichtbar. Für 2023 wird ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 600 bis 650 Millionen Euro im Plan stehen - nachdem bis Mitte Juni 850 bis 950 Millionen avisiert waren. Eine deutlichere Erholung wird erst zum Jahresende erwartet. Im abgelaufenen zweiten Quartal standen am Ende Umsatzeinbruch und ein Ebitda von 107 Millionen Euro - etwas über der im Juni in Aussicht gestellten rund 100 Millionen Euro. Der operative Gewinn brach um mehr als die Hälfte ein. Mit dem Geld des Finanzinvestors Advent im Zusammenhang mit der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens Envalior, in das LANXESS sein Geschäft mit Hochleistungskunststoffen einbrachte, wurde im zweiten Quartal fast 1,4 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Am Freitag teilte das Unternehmen auch den Wechsel an der Spitze des Finanzressorts mit. Der langjährige Finanzchef Michael Pontzen verlässt LANXESS Ende August, sein Nachfolger wird Oliver Stratmann, der seit 2004 für LANXESS und seit 2015 die Abteilung Treasury & Investor Relations leitet.

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