Citigroup muss wegen schwerer Handelsfehler Millionenstrafe zahlen

US-Großbank Citigroup muss wegen einer folgenschweren Panne bei Aktienverkäufen erneut eine Millionenstrafe zahlen.

21.6.2024, 15:15
Eulerpool News 21. Juni 2024, 15:15

Die US-Großbank Citigroup muss aufgrund eines folgenschweren Fehlers bei Aktienverkäufen eine weitere Millionenstrafe begleichen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verhängte eine Geldbuße von rund 12,98 Millionen Euro gegen die Citigroup Global Markets Europe AG. Dies ist nach Angaben der BaFin die höchste Strafe, die die Behörde jemals im Bereich Verbraucherschutz verhängt hat.

Ein Händler der Citigroup hatte im Mai 2022 durch eine falsche Eingabe kurzzeitig für Turbulenzen an mehreren Börsen gesorgt. Anstatt Wertpapiere im Wert von 58 Millionen Dollar zu verkaufen, stellte der Händler versehentlich ein Aktienpaket im Wert von 444 Milliarden Dollar zum Verkauf. Obwohl die Kontrollsysteme der Bank einen Großteil der ungewollten Verkäufe verhinderten, wurden dennoch Aktien im Wert von etwa 1,4 Milliarden Dollar an europäischen Börsen verkauft, bevor der Händler den Fehler bemerkte und den Auftrag stornierte.

Der Vorfall führte zu einem fünfminütigen Ausverkauf im Börsenindex OMX Stockholm 30 und verursachte Chaos an den Börsen von Paris bis Warschau. Bloomberg zufolge wurde dabei zeitweise ein Börsenwert von etwa 300 Milliarden Euro vernichtet.

Die Citigroup Global Markets Europe AG mit Sitz in Frankfurt hat die Überwachung und Verwaltung des Computerhandels nach London ausgelagert, wo der teure Fehler passierte. Die BaFin stellte jedoch fest, dass die Bank weiterhin für die angemessene Ausgestaltung des Handelssystems verantwortlich sei. Dieses System habe den Fehler des Händlers nicht erkannt und fehlerhafte Aufträge übermittelt, was letztlich zu einer Marktstörung führte.

Bereits im Mai hatten die britische Finanzmarktaufsicht FCA und die dortige Finanzdienstleistungsaufsicht PRA die Citigroup zur Zahlung von insgesamt gut 61,6 Millionen britischen Pfund (etwa 72 Millionen Euro) verurteilt.

Im Handel an der New Yorker Börse fiel die Aktie der Citigroup zeitweise um 0,15 Prozent auf 60,69 US-Dollar.

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