Booking leistet Zahlung von nahezu 100 Millionen Euro an italienischen Fiskus

13.11.2023, 17:00

Der Steuerstreit zwischen Italien und Booking über die Zahlung von über 150 Millionen Euro Mehrwertsteuer wurde beigelegt.

Der langjährige Streit zwischen dem italienischen Fiskus und dem Online-Reiseportal booking.com ist beigelegt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in den Niederlanden hat sich bereit erklärt, mehr als 94 Millionen Euro an Mehrwertsteuer nachzuzahlen, wie die zuständige Staatsanwaltschaft in Genua am Wochenende bekannt gab. Damit ist das Verfahren abgeschlossen.

Booking.com ist eines der führenden Online-Portale für die Vermittlung von Hotelzimmern und Privatwohnungen und zeigt sich zufrieden mit der Einigung. Der Streit entstand aufgrund von Vermietungen zwischen 2013 und 2019, bei denen der italienische Staat dem Unternehmen vorwarf, 153 Millionen Euro an Steuern hinterzogen zu haben.

Das Unternehmen agiert lediglich als Vermittler und nicht als direkter Vermieter von Unterkünften. Viele private Vermieter in Italien sind jedoch nicht mit einer Steuernummer registriert, was dazu führte, dass der Fiskus booking.com für die korrekte Abführung der Steuer zur Verantwortung zog.

Neben booking.com gibt es auch noch andere Online-Vermittlungsplattformen, die mit dem italienischen Fiskus im Streit liegen. So ordnete eine Richterin in Mailand am vergangenen Montag an, dass der Zimmervermittler Airbnb etwa 780 Millionen Euro an den Staat abführen muss. Dem Konzern wurde vorgeworfen, zwischen 2017 und 2021 keine Steuer in Höhe von 21 Prozent auf Einkünfte aus kurzzeitigen Vermietungen gezahlt zu haben.

Um der Wohnungsnot und hohen Mieten entgegenzuwirken, plant die derzeitige Regierung in Italien sogar die Erhöhung der Einheitssteuer auf 26 Prozent. Viele Vermieter in Rom und anderen Städten bevorzugen es stattdessen, ihre Wohnungen zu höheren Preisen an Touristen zu vermieten.

Die Aktie von Booking.com an der NASDAQ stieg im Handel zeitweise um 0,25 Prozent auf 3.082,00 US-Dollar. Die Einigung mit dem italienischen Fiskus dürfte dazu beitragen, dass das Unternehmen weiterhin erfolgreich agieren kann.

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