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15.8.2023, 21:00

AstraZeneca vor Gericht! Klage nach Impf-Komplikationen - Richter verlangt Experten-Gutachten!

Das Gericht in Bamberg hat Zweifel, ob der Hersteller von Corona-Impfstoff richtig über Nebenwirkungen informiert hat

Im Rahmen des ersten Zivilprozesses in Deutschland gegen einen Corona-Impfstoffhersteller hat das Oberlandesgericht (OLG) Bamberg Zweifel geäußert, ob AstraZeneca ausreichend über mögliche Nebenwirkungen des Vaxzevria-Vakzins informiert hatte.

Die Betroffene, eine 33-Jährige aus Oberfranken, hatte sich im März 2021 impfen lassen und danach eine sogenannte Darmvenenthrombose erlitten. Da das Landgericht Hof keinen Produktfehler und keinen Informationsfehler im Zusammenhang mit dem Impfstoff feststellen konnte, erhob die Frau Berufung vors Oberlandesgericht, welches ein Gutachten in Auftrag gab, "um die Frage zu klären, ob eine Darstellung des Risikos einer Darmvenenthrombose in der Fachinformation des Herstellers nach dem damaligen wissenschaftlichen Stand geboten war".

Ihre Anwälte fordern von AstraZeneca mindestens 250.000 Euro Schmerzensgeld, 17.200 Euro für einen Verdienstausfall und bis zu 600.000 Euro für künftige Beeinträchtigungen.

Der Senat des OLG Bamberg hat am Montag erklärt, dass er derzeit keine Anzeichen für eine Haftung wegen "unvertretbarer schädlicher Wirkungen" sieht, da diese vom Hersteller bereits bei der Zulassung des Impfstoffs bekannt waren und somit berücksichtigt werden konnten. Anwalt Volker Loeschner bezeichnete die Entscheidung des Gerichts als Etappensieg und wies darauf hin, dass diese eine Signalwirkung für andere Prozesse besitzt, da Gerichte nicht ohne Gutachten über diese Thematik entscheiden können.

Am Tag nach der Impfung der Klägerin wurden erste Berichte über Thrombosen nach einer Impfung mit dem Stoff von AstraZeneca bekannt und der Impfstoff zeitweise ausgesetzt. Später empfahl die Ständige Impfkommission (Stiko) den Stoff nur noch für Menschen über 60 Jahren.

Eine Sprecherin von AstraZeneca wies auf die hohe Priorität der Patientensicherheit hin, während die Aktien des Unternehmens in London um 0,76 Prozent auf 111,14 Pfund stiegen.

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