Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown SA hat sein weiteres Schicksal resolut in die Hand genommen: Dank des Verkaufs von Immobilien im Wert von rund 460 Millionen Euro um den Buchwert herum, konnte der Konzern seinen Jahresstart mit einem Nettoverlust von 22 Millionen Euro nach einem Gewinn von 125 Millionen im Vorjahr gut meistern.
Die Nettomieteinnahmen sanken um 4 Prozent auf 297 Millionen Euro, Bewertungseffekte lagen bei minus 133 Millionen Euro nach positiven 81 Millionen im Vorjahr. Dies führte dazu, dass der operative Gewinn (FFO 1) des Unternehmens um 5 Prozent auf 85 Millionen Euro sank. Trotz des leichten Umsatz- und Ergebnisrückgangs bestätigte Aroundtown die Prognose für das Gesamtjahr und rechnet 2023 weiterhin mit einem FFO 1 von 300 bis 330 (Vorjahr: 363) Millionen Euro, was einem FFO 1 je Aktie von 0,27 bis 0,30 (0,33) Euro entspräche.
Auch wenn die Folgen der Inflation und der Leitzinserhöhungen für den gesamten Sektor gravierend waren und zu einem jähen Ende des langen Immobilienpreisbooms führten, behielt Aroundtown dennoch die Nerven und will seine Schulden mithilfe weiterer Verkäufe reduzieren.
Als entsprechendes Zeichen am Markt wiesen die Aktien des Unternehmens nun auch eine 2,72 Prozent Kurssteigerung auf 0,9286 Euro auf und lagen damit im MDAX der mittelgroßen Unternehmen auf dem ersten Platz.
Analysten lobten den Pioniergeist des Konzerns und die im Vergleich zu den Schätzungen der US-Investmentbank Goldman Sachs übertroffene Nettovermögenswert je Aktie. Trotz der Erleichterung können die Aroundtown-Aktien noch immer nicht den Status eines Pennystocks abschütteln. Noch vor dem Corona-Börsencrash des vergangenen Jahres hatten sie noch ein Rekordhoch erreicht - 8,88 Euro. Und auch jetzt sind es noch 60 Prozent Kursverlust seit Beginn des Jahres.
Am Ende des Tages steht aber fest: Aroundtown meistert den Jahresstart trotz widriger Umstände mit Bravour.
