Ankündigung von Aktien- und Anleihenrückkäufen trotz schwächeren Quartalsergebnissen bei HelloFresh

26.10.2023, 10:36

HelloFresh kündigt den Rückkauf eigener Aktien und eines Teils seiner Wandelschuldverschreibungen an

HelloFresh plant Aktienrückkauf in Höhe von150 Millionen Euro. Der Kochboxenversender HelloFresh gab bekannt, dass er Aktien und Teile seiner Wandelschuldverschreibungen im Gesamtwert von bis zu 150 Millionen Euro zurückkaufen wird.

Letztere wurden im Mai 2020 begeben und sollen nun teilweise zurückgekauft werden. Die Transaktionen werden über Banken abgewickelt, wie HelloFresh mitteilte. Die zurückgekauften Aktien sollen entweder zur Herabsetzung des Grundkapitals oder zur Erfüllung von Mitarbeiterprogrammen verwendet werden. Der Rückkauf von Wandelschuldverschreibungen wird die Kapitalstruktur des Unternehmens weiter verbessern.

Die zurückgekauften Anleihen werden eingezogen. Das Rückkaufprogramm ist ab dem 26. Oktober 2023 möglich und muss spätestens am 31. Dezember 2024 abgeschlossen sein.

Operativ etwas schwächeres drittes Quartal für HelloFresh. Im dritten Quartal erwirtschaftete HelloFresh ein geringeres operatives Ergebnis und verzeichnete einen leichten Margenrückgang. Auch die Anzahl der Kunden und Bestellungen ging zurück.

Der in Berlin ansässige Kochboxenversender, der im MDAX notiert ist, erzielte einen Umsatzanstieg in Fremdwährungen, aber nominal einen leichten Rückgang. Der bereinigte EBITDA betrug im dritten Quartal 69,2 (Vorjahr:72) Millionen Euro, was einer Marge von 3,8 Prozent im Vergleich zu 3,9 Prozent im Vorjahr entspricht.

Der Umsatz belief sich auf 1,80 Milliarden Euro gegenüber1,86 Milliarden Euro im Vorjahr, was währungsbereinigt einem Zuwachs von 3,5 Prozent entspricht.

Enttäuschende Kundenzahlen führen zu Absturz der HelloFresh-Aktie. Die Aktien von HelloFresh verzeichneten am Donnerstag einen starken Kursverlust von fast 13 Prozent auf 21,20 Euro, was die bereits in den letzten sechs Wochen erlittenen Verluste beschleunigte. Auch die Aktien von Delivery Hero und Just Eat Takeaway (Just Eat Takeawaycom) verloren jeweils knapp drei Prozent an Wert.

Laut der Analystin Nizla Naizer von der Deutschen Bank waren die Kundenzahlen von HelloFresh im dritten Quartal "etwas enttäuschend", da die Zahl der aktiven Nutzer mit 7,07 Millionen unter der des Vorquartals von 7,30 Millionen lag. Obwohl der Rückgang von 230.000 Nutzern deutlich geringer war als im zweiten Quartal, als noch 810.000 Kunden abwanderten, hatte die Analystin mit einer stabilen oder leicht steigenden Basis gerechnet.

Analyst Thomas Maul von der DZ Bank schließt sich dieser Einschätzung an und weist darauf hin, dass die gesteigerten Marketingausgaben im September nach den Sommerferien nicht in voller Höhe zu den erwarteten Kundenrückgewinnungen beigetragen haben.

Umsatzwachstum im dritten Quartal hauptsächlich auf höheren Bestellwerten zurückzuführen. Der höhere durchschnittliche Bestellwert der Nutzer von Kochboxen war der Haupttreiber für das Umsatzwachstum im dritten Quartal, so HelloFresh.

Der Kursrutsch der HelloFresh-Aktien führte zu einem Unterschreiten der Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage, die bei 23,64 Euro liegt und als charttechnischer Indikator für den längerfristigen Trend gilt. Das Jahreshoch wurde Mitte September bei34,36 Euro erreicht, seitdem hat der Kurs um fast 40 Prozent nachgegeben.

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