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28.2.2023, 18:00

AIXTRON nach Auslieferungsverzögerungen 2023 auf Wachstumskurs

AIXTRON Management erwartet eine Umsatzsteigerung um mindestens ein Viertel im laufenden Jahr.

Die technischen Möglichkeiten, die Bauteile auf Basis von Galliumnitrid (GaN) und Siliziumkarbid (SiC) bieten, sind ein Segen für die Elektronikindustrie. Kleiner, energieeffizienter und temperaturbeständiger als klassische Siliziumchips, ermöglichen sie Schnellladetechnik und kabelloses Laden für Heimelektronik, werden aber auch für 5G-Mobilfunk-Anwendungen genutzt und umfangreich in Elektroautos und deren Ladestationen verbaut.

Daher stecken die großen Chipkonzerne aktuell viel Geld in den Bau neuer Werke. Die USA und Europa fördern darüber hinaus den Bau von Chipfabriken, um die Abhängigkeit von China und Taiwan zu verringern.

Der Halbleiter-Ausrüster AIXTRON wurde im letzten Jahr durch Lieferverzögerungen gebremst, da die Behörden überlastet waren und einen kritischeren Blick auf bestimmte Abnehmerländer, wohl insbesondere China, warfen.

Nach und nach trudelten die Lizenzen aber ein, sodass sich die Lage entspannte. Unternehmenschef Felix Grawert rechnet nun damit, dass das Wachstum im neuen Jahr beschleunigt wird.

Der Umsatz soll 2023 um mindestens ein Viertel auf 580 bis 640 Millionen Euro steigen, nach plus acht Prozent auf 463 Millionen Euro im abgelaufenen Jahr. Der Ausblick bestätigte sich am Dienstag, als die Aktienkurse an der Börse um bis zu 15 Prozent anstiegen.

AIXTRON hat einen Anlagen-Auftragsbestand von knapp 352 Millionen Euro per Ende 2022, was fast zwei Drittel mehr als zwölf Monate zuvor ist. Im neuen Jahr sollen zudem Aufträge für 600 bis 680 Millionen Euro eingeheimst werden.

Bei den Erlösen machten GaN- und SiC-Anlagen im vergangenen Jahr 42 Prozent aus, gefolgt von Optoelektronik-Halbleiter, LED und Mikro-LED. Die Profitabilität soll 2023 in Form einer Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) auf 25 bis 27 Prozent ansteigen.

Mikro-LED-Produkte werden voraussichtlich erst ab 2024 einen größeren Umsatzanteil erzielen, da die Apple Watch erst 2025 auf den Markt kommen wird. Dennoch zeigt sich das Interesse der Kunden und potenziellen Kunden am Unternehmen groß.

Der freie Mittelzufluss sank im vergangenen Jahr aufgrund von Lieferengpässen und dem Einkauf von Materialien. Dennoch peilt AIXTRON eine Dividendenerhöhung um einen Cent auf 0,31 Euro an.

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