NVIDIA im Visier: Schwere Vorwürfe wegen Urheberrechtsverletzung bei KI-Training

12.3.2024, 10:00

KI-Gigant unter Beschuss: Drei Autoren klagen gegen die unerlaubte Nutzung ihrer Werke für Trainingszwecke.

Die amerikanische Technologiefirma NVIDIA sieht sich mit einer Klage konfrontiert, die am Freitag in San Francisco eingereicht wurde. Die drei Autoren Brian Keene, Abdi Nazemian und Stewart O'Nan werfen dem KI-Riesen vor, ihre Werke unrechtmäßig beim Training von künstlicher Intelligenz verwendet zu haben. Dabei handelt es sich um einen Datensatz von 196.640 Büchern, den NVIDIA zur Schulung ihres KI-Frameworks NeMo genutzt haben soll. Die Autoren behaupten, dass ihre Werke dazu beigetragen haben, dass NeMo menschenähnliche Sprache simulieren konnte. Als im Oktober dieses Jahres wegen gemeldeter Urheberrechtsverletzungen NeMo offline genommen wurde, werteten die Autoren dies als Schuldeingeständnis des KI-Riesen.

Laut der Sammelklage verlangen die Autoren Schadensersatz in nicht spezifizierter Höhe für all jene Personen in den USA, deren Werke in den letzten drei Jahren zum Training von NeMo verwendet wurden. Zu den betroffenen Werken gehören unter anderem Keenes Roman "Ghost Walk" aus dem Jahr 2008, Nazemians Roman "Like a Love Story" aus dem Jahr 2019 und O’Nans Novelle "Last Night at the Lobster" aus dem Jahr 2007.

Die Klage gegen NVIDIA ist nicht die erste ihrer Art. Auch die Tech-Giganten Meta, OpenAI und Microsoft sehen sich bereits mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert. In den Verfahren geht es jeweils um mögliche Urheberrechtsverletzungen durch die Verwendung von Werken zur Schulung von KI-Modellen. Selbst die renommierte "New York Times" hat im Dezember Klage gegen OpenAI und Microsoft eingereicht, da diese angeblich Wissen aus ihren Artikeln genutzt haben, um ChatGPT zu trainieren und damit ein Geschäft aufzubauen.

Die NVIDIA-Aktie verzeichnete aufgrund der Klage einen Kursverlust von 2,00 Prozent an der NASDAQ und wurde bei 857,74 US-Dollar gehandelt. Der US-Techkonzern gilt als einer der größten Profiteure des KI-Trends und setzt in diesem Bereich auf mehrere Standbeine. Neben Grafikprozessoren investiert das Unternehmen auch in andere Firmen, die im Bereich künstliche Intelligenz tätig sind. Zudem hat NVIDIA mit NeMo ein eigenes Framework entwickelt, mit dem generative KI-Modelle erstellt, angepasst und bereitgestellt werden können. Die Klage gegen das Unternehmen wirft jedoch ein Schlaglicht auf die rechtlichen Herausforderungen, denen Firmen gegenüberstehen, die KI-Technologien nutzen wollen.

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